Für die wohl fröhlichste Stimmung in diesem eher nicht so heiteren Jahr 2024 dürften die Swifties gesorgt haben. So war das nicht allein in den Arenen, sondern immer an den Orten, an denen Taylor Swift in diesem Sommer gerade gastierte und Fans untereinander Freundschaftsbänder tauschten.
Was für ein freundliches Ritual, sogar – oder gerade – in dem Moment, als die Konzerte in Wien wegen eines vereitelten Anschlags abgesagt werden mussten.
Taylor Swift ist die Künstlerin des Jahres, und allein das verhilft dem Freundschaftsarmband – mal ist es ein dünnes Bändchen, mal eine richtige Kordel, am schönsten handgemacht – aufs Podium zum Accessoire des Jahres. Kostenpunkt: wenige Euro. Geld gaben die Swifties ja schon genug aus.
Flaubert und du Camp tauschten Ringe
Viele von ihnen gingen nicht einfach auf ein Konzert, sondern nahmen für den Besuch eine weite Reise auf sich, machten einen Urlaub daraus, kauften Fan-T-Shirts und kamen am Ende auch mit dem Handgelenk voller Freundschaftsarmband-Souvenirs zurück. Es ist eine schöne Erinnerung an den ideellen Wert eines Schmuckstücks, der nicht allein unter Liebespartnern, sondern auch unter Freunden Bedeutung hat.
Von dem französischen Schriftsteller Gustave Flaubert und seinem Kollegen Maxime du Camp gibt es nicht nur ein gemeinsames Buch aus dem Jahr 1847 („Über Felder und Strände“, Fischer), in dem die beiden jeweils abwechselnd ein Kapitel schrieben, es ist auch überliefert, dass sie Ringe tauschten, als Zeichen ihrer Verbundenheit.
Auch Männer können Freundschaftsarmbänder tragen
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Menschheit schon seit Jahrhunderten Kordeln an die Handgelenke des Anderen geknotet, in China, in Mittel- und Südamerika. In den Sechziger- und Siebzigerjahren übernahmen die Hippies dieses Kulturgut, daraufhin schwappte es in den westlichen Mainstream.
Die Schmuckindustrie ist längst dabei, mit Slogan-Modellen als Zeichen der Verbundenheit zum Haus Dior zum Beispiel. Mit dem Move-Symbol des Modells von Messika und dem Elefanten am Band von Ole Lynggaard ist unter Freundinnen dieser Marken auch alles klar.
Oder unter Freunden: Auch Männer können Freundschaftsarmbänder tragen, siehe Montblanc. Das Ina-Beissner-Band mit goldener Kugel ist hingegen subtiler, gewissermaßen für wahre Beissnies. Und die Bänder von Aliita mit Gespenst-Anhänger und Ariane Ernst mit Smiley machen auch in trüben Zeiten gute Laune. Letzteres kostet auch nur elf Euro.