Tartan-Stoff: Revival des Schottenkaro – SZ.de

14. November 2025 | Lesezeit: 3 Min.

Die Geschichte

Archäologische Funde lassen vermuten, dass Tartan-ähnliche Stoffmuster bereits im dritten oder vierten Jahrhundert vor Christus auf heute schottischem Gebiet getragen wurden. Richtig charakteristisch wurden die Muster mit sich kreuzenden vertikalen und horizontalen Streifen aber erst ab dem späten 17. Jahrhundert, als sich auch der Kilt in seiner heute bekannten Form entwickelte. Ein System von Clan-Tartans gab es damals noch nicht, die unterschiedlichen Karomuster entstanden einfach aus den Vorlieben der jeweiligen Weber. Um 1800 gab es etwa 100 erfasste Tartan-Muster, heute sind es mehr als 7000 – darunter übrigens auch einige spezifisch deutsche Designs (zum Beispiel Ikelman #5). Die Verknüpfung von bestimmten Farben und Mustern mit schottischen Clans erfolgte erst im 19. Jahrhundert, als die Tartan-Kilts ein romantisiertes Comeback erlebten und die Schotten nach Möglichkeiten suchten, ihre Identität jenseits von politischen Aspekten zu unterstreichen. Heute sind manche Tartans fest mit bestimmten Clans, einer Stadt, Unternehmen (zum Beispiel Burberry) oder einem Ereignis verbunden. Das schottische Tartan-Museum empfiehlt Interessierten aber nach wie vor, ihr Muster nicht nach etwaiger Bedeutung, sondern ganz einfach nach Gefallen auszuwählen.