Syrien: ++ Israel greift offenbar Militärstützpunkte in Tartus an ++ Liveticker

Israel hat Aktivisten zufolge Standorte der Luftabwehr und ein Raketenlager in einer syrischen Küstenstadt attackiert. Benjamin Netanjahu erklärt derweil, er habe kein Interesse an einem Konflikt mit Syrien. Mehr im Liveticker.

Nach dem blitzartigen Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad steht das Land vor einer ungewissen Zukunft. Die Islamisten haben die Macht übernommen, Israel führt Militärschläge in Syrien durch.

Lesen Sie alle Entwicklungen zur Lage in Syrien im Liveticker:

09:22 Uhr – EU schickt Spitzendiplomat nach Damaskus

Die Europäische Union möchte heute einen direkten Kontakt zu den neuen Machthabern in Syrien herstellen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kündigt an, dass der für Syrien ranghöchste zuständige Diplomat der Staatengemeinschaft dazu im Laufe des Tages nach Damaskus reisen werde.

08:30 Uhr – Israel greift laut Aktivisten Militärstützpunkte in Tartus an

Die israelische Armee flog nach Angaben von Aktivisten in der Nacht zum Montag Angriffe auf Militärstützpunkte in der syrischen Küstenregion Tartus. Israelische Kampfflugzeuge hätten verschiedene Ziele beschossen, unter anderem Standorte der Luftabwehr und Raketenlager, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe sich um die schwersten Angriffe in Tartus seit Beginn der israelischen Angriffe im Jahr 2012 gehandelt. In Tartus befindet sich auch ein russischer Marinestützpunkt.

07:30 Uhr – Katar will Botschaft in Syrien am Dienstag wieder eröffnen

Katar will seine seit 2011 geschlossene Botschaft in Damaskus am Dienstag wieder eröffnen. Das Außenministerium in Doha verkündete am Sonntag den Termin für die Wiedereröffnung und ernannte den Diplomaten Chalifa Abdullah al-Mahmud al-Scharif zum Leiter der Botschaft. Am Samstag hatte bereits die Türkei ihre seit 2012 geschlossene Botschaft in Damaskus wiedereröffnet.

1:57 Uhr – Netanjahu spricht mit Trump über Syrien

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu spricht mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über die Lage im Bürgerkriegsland Syrien und und bekräftigt seine friedlichen Absichten. „Wir haben kein Interesse an einem Konflikt mit Syrien“, sagt Netanjahu laut einer Mitteilung. Israels Vorgehen werde sich an den Gegebenheiten vor Ort orientieren. Syrien sei jahrzehntelang ein „aktiver Feindstaat“ gewesen und habe Israel wiederholt angegriffen.

Das Bürgerkriegsland habe zudem anderen erlaubt, Israel von seinem Territorium aus anzugreifen. Auch habe Syrien dem Iran erlaubt, die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon über sein Territorium zu bewaffnen. „Um sicherzustellen, dass sich dies nicht wiederholt, haben wir in den letzten Tagen eine Reihe intensiver Maßnahmen ergriffen“, sagt Netanjahu. Seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad vor einer Woche bombardierte Israel wiederholt strategische militärische Einrichtungen im Nachbarland.

dpa/shem