
Mehr als 160 Straftaten werden Mitgliedern einer syrischen Großfamilie in Stuttgart zugeschrieben. Noch bevor die Bundesregierung wieder Abschiebungen nach Syrien ermöglicht, reisen 17 Mitglieder freiwillig aus – mit einem Deal in der Tasche.
Von Roland Muschel, Stuttgart
Seit Jahren begehen Mitglieder der syrischen Großfamilie H. in Stuttgart schwere Straftaten, mehr als 160 sind bei Polizei und Justiz aktenkundig. Versuchter Totschlag, Messerdelikte, Nötigung, Betrug, Widerstand gegen die Staatsgewalt, alles dabei. Die schwersten Gewalttaten erfolgten dabei nicht irgendwo an der Peripherie der baden-württembergischen Landeshauptstadt, sondern in ihrem Zentrum, auf der Einkaufsmeile Königstraße oder vor dem bei Jugendlichen beliebten Einkaufszentrum Milaneo. Im Juni wurden zuletzt drei Familienmitglieder zu Haftstrafen verurteilt, wegen eines Messerangriffs. Drei weitere Brüder waren zu dem Zeitpunkt bereits in Haft.