Stürmerstar kritisiert seinen Beruf: Kylian Mbappé – Der Zweifler, der immer trifft

Kylian Mbappe

Stand: 23.10.2025 23:29 Uhr

Kylian Mbappé scheint endgültig angekommen zu sein bei Real Madrid. Vor dem Clasico am Sonntag äußert er dennoch nachdenkliche Worte über den Profi-Fußball.

Glück ist relativ. Auch für einen Weltstar wie Kylian Mbappé. Die Fans von Real Madrid dürften zwar gerade der Auffassung sein, dass der Franzose einer der glücklichsten Menschen der Welt sein müsste. Immerhin hat er zuletzt für die Königlichen einen neuen Rekord aufgestellt.

Mbappé erzielte in elf aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor, ein neuer Rekord. In acht Spielen für Madrid, in drei Partien für die französische Nationalmannschaft. Seine Ausbeute: 15 Tore.

In wichtiger Lebensphase

Vor allem nach seinem ersten Jahr in der spanischen Hauptstadt, bei denen Mbapé trotz 31 Toren in 34 Liga-Spielen hier und da noch kleinere Anpassungs- und Verletzungsprobleme hatte, sind nun offenbar so gut wie alle Probleme auf dem Rasen verschwunden. Der pfeilschnelle Stürmerstar ist sportlich endgültig angekommen bei Real.

Das scheint auch Trainer Xabi Alonso, seit Sommer Trainer bei Real, so zu sehen. „Er wird immer Tore schießen, aber sein Einfluss ist größer. Seine Mitspieler folgen ihm. Man merkt, dass er in einer sehr wichtigen Lebensphase ist und er entwickelt sich, nachdem er sich im letzten Jahr angepasst hat“, sagte der 43 Jahre alte Ex-Coach von Bayer 04 Leverkusen anerkennend.

Fußball als Fatalismus

Es läuft also rund bei Mbappé. Oder doch nicht? Außerhalb des Spielfeldes scheinen die Zweifel des 26-Jährigen an seinem Beruf groß zu sein. „Ich bin Fatalist, was die Welt des Fußballs angeht, aber nicht, was das Leben betrifft. Das Leben ist großartig. Fußball ist, wie er ist„, sagte er jüngst der französischen Sportzeitung L’Equipe.

Was er damit meinte? „Ich sage gerne, dass die Leute, die ins Stadion gehen, das Glück haben, nur eine Show zu sehen und nicht zu wissen, was hinter den Kulissen passiert. Ehrlich gesagt, wenn ich diese Leidenschaft nicht hätte, hätte mich die Welt des Fußballs schon vor langer Zeit angewidert“, ergänzte er. Konkrete Themen benannte Mbappé nicht.

Volle Konzentration auf den Clasico

Der Franzose scheint ein wenig zu fremdeln mit dem stetigen Druck, dem er ausgesetzt ist und dem Umstand, ein Weltstar zu sein. Zumindest, wenn man seiner Mutter Glauben schenken darf. „Abseits des Spielfelds hat er eigentlich kein Leben, aber das ist das Leben, das er gewählt hat. Er kann nicht einmal mehr die Straße entlang gehen. Das macht mich traurig„, sagte Fayza Lamari kürzlich bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Mothers of Champions“.

Offenbar kann sich Mbappé aber zumindest an den Spieltagen wieder voll auf seinen Beruf, seine Berufung, konzentrieren. Am Sonntag (16.15 Uhr) wird es wieder auf ihn ankommen. Dann steigt das Spiel der Spiele in Spanien, der Clasico – Tabellenführer Real Madrid trifft auf den Zweiten FC Barcelona.

„Wir bleiben auf unserem Weg. Immer zusammen. Jetzt geht es um den Clasico. Wir sehen uns, Madridistas!„, postete Mbappé in den sozialen Medien. Das Leben des französischen Ausnahmestürmers dreht sich um dieses Spiel.