Studie zeigt Potenziale von E-Lkw

Die Elektrifizierung von Lkw-Flotten spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduktion von CO₂-Emissionen im Güterverkehr. Trotz technologischer Reife wird das Potenzial batterieelektrischer Lkw jedoch oft nur teilweise ausgeschöpft – meist durch einen direkten Austausch von Diesel-Lkw, ohne die logistischen Abläufe grundlegend anzupassen.

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISI und des schwedischen Tech-Unternehmens Einride zeigt: Tourenoptimierung ist der Schlüssel zur erfolgreichen und wirtschaftlichen Einführung von Elektro-Lkw. Analysiert wurden Daten von über 200 Diesel-Lkw und mehr als 38.000 Lieferungen des Lebensmitteleinzelhändlers REWE im Jahr 2021.

Vergleicht man den reinen 1:1-Ersatz von Diesel-Lkw durch Elektrofahrzeuge mit einer KI-basierten Touren-Neuplanung, zeigt sich ein klarer Vorteil: Bis zu 85 % der Gesamtnutzlast und 54 % der Kilometerleistung können von Elektro-Lkw übernommen werden – gegenüber nur 57 % bzw. 32 % ohne angepasste Planung.

Die Studie belegt auch ökonomische Vorteile: Eine intelligente Routen- und Ladeplanung reduziert die Betriebskosten um 8 % im Vergleich zu reinen Diesel-Flotten. Beim bloßen Fahrzeugtausch liegt die Einsparung nur bei etwa 3 %. Der Effekt: geringere Batterieanforderungen, bessere Lkw-Auslastung und effizientere Ladezeiten.

Einride-CEO Roozbeh Charli zieht ein klares Fazit: „Die digital gestützte Tourenplanung wird den nachhaltigen Güterverkehr grundlegend verändern.“ Die quantifizierten Effekte belegen, wie KI und Softwarelösungen schon heute den Übergang zu einem wirtschaftlich tragfähigen, CO₂-armen Transportwesen ermöglichen.