Der deutsche Regisseur Tobias Eckerlin hat bei den diesjährigen Studentenoscars in New York die Goldtrophäe in der Sparte Animation gewonnen. Der 31-jährige Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg überzeugte die Jury mit seinem Kurzfilm A Sparrow’s Song. Der gut neunminütige Film erzählt von einer verwitweten Londoner Luftschutzwartin, die während des Zweiten Weltkriegs einen verletzten Spatz pflegt und dadurch Hoffnung schöpft.
Eckerlin nannte den Kurzfilm bei der Preisverleihung ein „wahnsinnig anspruchsvolles“ Projekt und dankte seinem Team, seinen Mentoren sowie seiner Hochschule. An dem Film hatten über drei Jahre hinweg zeitweise mehr als 50 Personen mitgearbeitet. Besonders aufwendig sei die Animation des Vogels und dessen Federn gewesen, sagte Eckerlin.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Der Regisseur war bei Recherchen auf die Tagebücher der Britin Clare Kipps gestoßen, die im Krieg tatsächlich einen Spatz namens Clarence aufzog. Gerade die Zuwendung zu einem so kleinen Lebewesen inmitten einer „schlimmen, globalen Krise“ habe ihn tief berührt, sagte Eckerlin. Mit A Sparrow’s Song wollte er zeigen, wie man Trauma überwinden und zu sich finden kann, indem man anderen hilft.
Neben Eckerlins Werk wurden bei der 52. Verleihung der Student Academy Awards weitere Filme aus Frankreich und den USA mit den Trophäen in Bronze und Silber ausgezeichnet. Insgesamt waren mehr als 3.000 Beiträge von fast 1.000 Hochschulen eingegangen. Zwölf davon wurden ausgezeichnet.