Steuerbetrug: Europaweite Razzia wegen Verdacht auf Steuerbetrug in Millionenhöhe

In Deutschland wurden wegen eines mutmaßlichen Millionen-Steuerbetrugs beim Handel mit Elektronikartikeln mehr als 100 Objekte durchsucht. Zudem fanden Durchsuchungen in sechs weiteren europäischen Ländern statt. Sieben Verdächtige seien in Deutschland, Spanien und den Niederlanden festgenommen worden, teilte die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) mit. Die Initiative für die europaweite Aktion kam vom Münchner EPPO-Büro.

Seit 2018 sollen die Verdächtigen ein ausgeklügeltes System mit Briefkastenfirmen aufgebaut haben. Damit sollen sie unrechtmäßig Umsatzsteuer gespart haben. Dadurch sei ein Schaden von rund 48 Millionen Euro entstanden, teilte die EU-Staatsanwaltschaft mit. 

Den Ermittlungsergebnissen zufolge verkauften die mutmaßlichen Betrüger neue Handys und andere kleine Elektronikartikel mit einer speziellen Steuerregelung, die eigentlich nur für Gebrauchtwaren gilt.

Beschlagnahmtes Bargeld, Mobiltelefone, Schmuck, Autos, Uhren und Gold im Wert von vier Millionen Euro

Laut EPPO beschlagnahmten die Behörden bei den Durchsuchungen unter anderem Bargeld, Mobiltelefone, Schmuck, Autos, Uhren und Gold im Wert von vier Millionen Euro. Mehr als 300 Steuerfahnder und Polizeibeamte waren demnach im Einsatz. 

Europol richtete den Angaben zufolge einen virtuellen Kommandoposten ein, um die Einsatzkräfte bei den Durchsuchungen zu koordinieren. Zudem sei ein Europol-Spezialist nach Nürnberg entsandt worden, um aus einem mobilen Büro heraus Prüfungen durchzuführen.

EPPO ist die unabhängige Staatsanwaltschaft der Europäischen Union. Sie ist verantwortlich für die Verfolgung von Straftaten gegen die finanziellen Interessen der EU.