
Der sogenannte Marković-Marker ist bislang nur sehr wenigen Menschen im Literaturbetrieb ein Begriff, beim Nachzählen stellt sich sogar heraus, dass „sehr wenige“ exakt eine einzige Person meint, und die heißt noch nicht mal Marković. Der sogenannte Marković-Marker ist bislang nämlich nicht mehr als eine fixe Idee des Rezensenten von Stehlen, Schimpfen, Spielen, einem Buch, das die Leipziger Buchpreisgewinnerin von 2024 Barbi Marković soeben über das Schreiben allgemein und über speziell ihr Schreiben verfasst hat.
Was aber ist nun der sogenannte Marković-Marker, beziehungsweise als was könnte er einmal anerkannt und dem interessierten Fachpublikum vertraut sein? Der sogenannte Marković-Marker ist eine Art Schnelltest, eine einfache Frage, mit der sich klären lässt, ob ein lesender Mensch Freude an den Texten von Barbi Marković haben dürfte oder eher nicht. Die Methodik ist noch nicht ausgereift, aber es könnte darauf hinauslaufen: Versteht man die Zuschreibung „wunderlich“ eher als verheißungsvoll oder ausschließlich als Warnung? Wer sofort stark Letzteres denkt, dem möchte man die Literatur von Barbi Marković lieber nicht ans Herz legen. Allen anderen, und das sind nach wie vor hoffentlich viele, hingegen sehr.