Stefanie Stappenbeck im Stil-Fragebogen

Bald sind die 100 geknackt: Seit März 2016 ist Stefanie Stappenbeck als Kommissarin Linett Wachow in der ZDF-Krimiserie „Ein starkes Team“ zu sehen; am 15. März wird schon die 99. Folge mit dem Titel „Fast perfekte Morde“ ausgestrahlt. Die 1974 in Potsdam geborene Stappenbeck wirkt schon seit Jahrzehnten in Krimi-Formaten mit, in der Vergangenheit etwa im „Tatort“, in „Polizeiruf 110“ oder „Der Alte“. Entdeckt wurde die Tochter einer Soziologin und eines Theologen im Alter von elf Jahren von Talentsuchern des DDR-Fernsehens.

Was essen Sie zum Frühstück?

Zum Frühstück esse ich am allerliebsten die Reste vom Vorabend. Und am allerallerliebsten koche ich für meine Tochter und mich Hühnersuppe. Ich muss aber morgens nicht unbedingt etwas essen, eigentlich habe ich da noch keinen Hunger. Wenn ich allerdings zur Arbeit muss oder mein Kind mit dem Lastenrad zur Schule fahre, brauche ich ein bisschen Kraft.

Wo kaufen Sie Ihre Kleidung ein?

Ich kaufe sehr wenig Kleidung ein. Aber ich habe einmal im Jahr einen Einkaufsflash. Lustigerweise hatte ich den erst vor drei Tagen, in Amsterdam bei American Vintage. Ansonsten trage ich sehr gerne Stricksachen in Schichten – gestrickt von meiner Mama oder meiner besten Freundin.

Was ist das älteste Kleidungsstück in Ihrem Schrank?

Das sind die Lederboots, die ich in dem Theaterstück „Hautnah“ getragen habe, da war ich Anfang 20. Ich hatte damals schon ein paar Stücke gespielt, aber war noch sehr unsicher. Für meine Rolle habe ich dann einen Preis gewonnen. Die Schuhe erinnern mich daran, an mich zu glauben.

In Action: Jeanette Hain (von links), Florian Martens, Stefanie Stappenbeck und Lucas Reiber in einer Szene des Krimis „Ein starkes Team“
In Action: Jeanette Hain (von links), Florian Martens, Stefanie Stappenbeck und Lucas Reiber in einer Szene des Krimis „Ein starkes Team“dpa

Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?

Heute Morgen, weil ich meiner Tochter immer eine kleine Notiz in ihre Brotbox packe. Da schreibe ich täglich einen klitzekleinen Liebesbrief auf ein Stück Küchenpapier.

Welches Buch hat Sie im Leben am meisten beeindruckt?

„Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ von Walter Moers. Es liegt bei mir immer hinten im Auto auf der Rückbank, für alle, die einsteigen.

Wie informieren Sie sich über das Weltgeschehen?

Ich habe den Newsletter von „Krautreporter“ und die „New York Times“ abonniert. Die täglichen Nachrichten empfinde ich als sehr anstrengend, darum habe ich mich seit der Pandemie der Podcast-Welt zugewandt. Darüber höre ich mir etwa an, was amerikanische Denker und Philosophen zusammenfassend über das Weltgeschehen sagen, manchmal auch ein, zwei Wochen später.

Was ist Ihr bestes Smalltalk-Thema?

Früher habe ich Smalltalk gestartet mit der Frage: Bist du eigentlich gerade verliebt? Weil das zu überraschenden Antworten führt und man sich gleich auf einer emotionalen Ebene unterhält. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass das vielleicht doch ein bisschen zu intim ist. Jetzt frage ich bei einem Kennenlernen gerne, was meinen Gegenüber gerade am meisten bewegt.

Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint?

Als ich „Poor Things“ gesehen habe. Weil ich so bewegt war davon, wie der Regisseur Giorgos Lanthimos die Geschichte einer Frau erzählt, die sich einfach alle Freiheiten nimmt, weil sie von keinerlei gesellschaftlichen Normen vorgeprägt wurde.

Mich stört Pfeifen im Theater. Und am Freitag, dem 13., denke ich: Ich muss aufpassen, weil andere Leute heute nervös sind. Nicht aber, weil ich die 13 für eine Unglückszahl halte.

Worüber können Sie lachen?

Ich kann sehr viel mit meiner Tochter lachen. Und ich liebe politische Comedians. Ich bewundere das, wenn jemand es schafft, dieses scheußliche Weltgeschehen so runterzubrechen, dass es daran etwas zu lachen gibt.

Golda. Ich habe mich nämlich mit einer Vierjährigen angefreundet, die so heißt. Wir waren vorhin gemeinsam Kaffee trinken. Ich nenne sie inzwischen auch Goldilein oder Goldstückchen.

Machen Sie eine Mittagspause?

Bei der Arbeit gibt es eine Mittagspause, die ich meistens zum Textlernen nutze, manchmal auch für einen kleinen Waldspaziergang.

In welchem Land würden Sie gerne leben?

Es gibt ein Land des ruhigen Friedens in meinem Inneren. In dem würde ich gerne leben.

Was fehlt nie in Ihrem Kühlschrank?

Ziegenkäse und rote Spitzpaprika.

Fühlen Sie sich mit oder ohne Auto freier?

Mit Auto. Weil ich so mit meiner Tochter an die Ostsee fahren kann, wann immer ich es will.

Was ist Ihr größtes Talent?

Dass ich mich ganz und gar zur Verfügung stellen kann, einer Rolle, einem Projekt, einer Sache.

Was tun Sie, obwohl es unvernünftig ist?

Mein Leben so leben wie derzeit. Denn wenn ich mir die Welt angucke, dann müsste ich sofort Klima- und Friedensaktivistin werden. Ich versuche aber, einen Beitrag zu leisten, indem ich Geld spende und an Demonstrationen teilnehme, etwa gegen den Ukrainekrieg oder Rechtsextremismus.

Welcher historischen Person würden Sie gerne begegnen?

Jeanne d’Arc oder Marie Curie.

Tragen Sie Schmuck? Und eine Uhr?

Ich trage keine Uhr, und Schmuck stört mich. Was ich immer trage, ist mein Oura-Ring, der Schlaf, Atmung und Bewegung aufzeichnet.

Haben Sie einen Lieblingsduft?

Den Duft von Meeresluft. Und wenn ich mich einsprühe, dann zurzeit gerne mit Karst von Aesop.

Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?

Mein schönstes Ferienerlebnis war meine erste Reise nach New York, da war ich 34. Der Aufenthalt war eigentlich nur für fünf Tage geplant, aber ich bin dann sechs, sieben Wochen geblieben – obwohl ich noch gar kein Englisch konnte.

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?

Zuletzt war ich auf dem Konzert von Sophie Hunger. Da war ich auch gleich dreimal nacheinander.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Gar nichts. Im Zweifel noch ein bisschen mehr Therapie.

Was trinken Sie zum Abendessen?

Mittlerweile eigentlich nichts. Man soll ja zum Essen nichts trinken, erst wieder eine halbe Stunde danach. Zu Hause trinke ich immer Wasser und Tee, und wenn ich ausgehe, darf es auch ein Schlückchen Rotwein sein.