
Der eskalierende Zollstreit mit den USA bremst die deutsche Exportwirtschaft aus. Die Unternehmen lieferten laut Statistischem Bundesamt im April Waren im Gesamtwert von gut 131 Milliarden Euro ins Ausland. Das ist ein Rückgang von 1,7 Prozent im Vergleich zum März des laufenden Jahres und ein Rückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zu April 2024.
Besonders groß ist der Dämpfer im Handel mit den USA. Hier ging der Export im April um 6,3 Prozent zurück im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die USA sind für Deutschland der wichtigste Handelspartner. In kein anderes Land gehen mehr Exporte.
Im ersten Quartal waren die deutschen Exporte noch leicht gestiegen, Das lag Experten zufolge möglicherweise an einem Sondereffekt: Viele Unternehmen hatten wegen der bereits absehbaren schärferen Zollpolitik von Donald Trump ihre Geschäfte vorgezogen.
Der US-Präsident hatte Anfang April sein Zollpaket vorgestellt. Seitdem gibt es beinahe im Tagesrhythmus neue Ankündigungen. Trump droht mit Zöllen, nimmt schon angekündigte Zölle wieder zurück, verhandelt mit Ländern, um Deals zu erreichen und verwirft alles dann wieder. Noch immer gibt es zum Beispiel keine grundsätzliche Einigung zwischen den USA und der Europäischen Union über die Höhe gegenseitiger Zölle. Erst vor wenigen Tagen hatte Washington die Tonlage wieder verschärft: Trump verfügte eine Verdopplung der Zölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium in die USA von 25 auf 50 Prozent. Die Zölle waren auch ein großes Thema beim Besuch von Kanzler Friedrich Merz im Weißen Haus.