Start deutlich verschoben: Bahnchefin will „lückenlose Aufklärung“ bei Stuttgart-21-Debakel

Start deutlich verschobenBahnchefin will „lückenlose Aufklärung“ bei Stuttgart-21-Debakel

Evelyn-Palla-Vorstandsvorsitzende-der-DB-steht-bei-der-Premiere-des-neuen-ICE-L-der-Deutschen-Bahn-am-Berliner-Ostbahnhof-in-der-2-Klasse-Erstmals-stellte-die-Deutsche-Bahn-den-kompletten-Zug-der-unter-anderem-einen-stufenlosen-Einstieg-bietet-im-Berliner-Ostbahnhof-der-Oeffentlichkeit-vor
Sie will aufräumen bei der Bahn: Evelyn Palla. (Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool)

Eigentlich soll bereits 2019 das Riesen-Projekt Stuttgart 21 eröffnet werden. Doch auch Jahre später ist kein Ende in Sicht und die Kosten sind erheblich gestiegen. Die neue Frau an der Bahn-Spitze will nun intern die Gründe untersuchen.

Die neue Bahnchefin Evelyn Palla hat wegen der erneuten Verzögerungen beim Bahnprojekt Stuttgart 21 interne Untersuchungen angekündigt. „Wichtig ist jetzt, dass wir wirklich lückenlos die Gründe aufklären, warum diese Verschiebung erneut erfolgen muss“, sagte Palla der „Bild am Sonntag“ und fügte an: „In den nächsten Wochen werden wir analysieren, was wir insbesondere auch beim Projektmanagement anders machen müssen als in der Vergangenheit.“

Palla kündigte zudem an, auch die Leistungsfähigkeit des an Stuttgart 21 beteiligten Dienstleisters Hitachi zu überprüfen. Der japanische Zulieferer müsse sich Fragen zur Umsetzung eines komplexen IT-Projekts stellen, sagte sie. Die Prüfung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. „Da wird kein Stein auf dem anderen bleiben“, sagte Palla weiter.

Einen neuen Termin für die Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs wollte Palla der „Bams“ gegenüber nicht nennen. „Wichtig ist, dass wir jetzt keinen Schnellschuss machen“, sagte sie dazu. Die bei Stuttgart 21 begangenen Fehler dürften sich bei weiteren Großprojekten „nicht wiederholen“.

Mitte November hatte der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper erklärt, die Bahn habe ihm mitgeteilt, dass sich die für Ende 2026 angepeilte Eröffnung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs weiter verzögern werde.

Die Planungen für Stuttgart 21, die einen neuen Hauptbahnhof, weiteren Haltestellen sowie eine Reihe neuer Strecken im Raum Stuttgart vorsehen, sind inzwischen Jahrzehnte alt. Bei Baubeginn war die Inbetriebnahme für Ende 2019 anvisiert worden.

Im Juli dieses Jahres hatte die DB mitgeteilt, ab Dezember 2026 sollten der Fernverkehr und Teile des Regionalverkehrs über den neuen Bahnhof fahren. Ein Teil des Regionalverkehrs solle hingegen bis Sommer 2027 weiter zum alten oberirdischen Kopfbahnhof fahren.

Quelle: ntv.de, lme/AFP