Staatshilfen und starke Exporte
Weltbank hebt Konjunkturprognose für China an
26.12.2024, 12:14 Uhr
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Die chinesische Wirtschaft scheint sich zu erholen: Die Weltbank hebt ihre Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr an. Auch, weil die Regierung in Peking plant, die Konjunktur mit Rekordausgaben anzukurbeln.
Die Weltbank blickt optimistischer auf die chinesische Konjunktur. Sie hob ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik im kommenden Jahr von 4,1 auf 4,5 Prozent an. Für das zu Ende gehende Jahr wird nun mit einem Plus von 4,9 Prozent gerechnet, nachdem im Juni noch 4,8 Prozent vorausgesagt wurden. Staatliche Hilfen und starke Exporte begründen den Optimismus der Weltbank.
Die Regierung in Peking hat für 2024 ein Wachstumsziel von „rund fünf Prozent“ ausgegeben und zeigt sich zuversichtlich, es zu erreichen. Doch die chinesische Wirtschaft kämpft mit einer Immobilienkrise und schwacher Binnennachfrage. Zudem könnten dem Exportweltmeister die höheren US-Zölle schaden, die nach dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump im Januar drohen.
„Die Bewältigung der Herausforderungen im Immobiliensektor, die Stärkung der sozialen Sicherheitsnetze und die Verbesserung der lokalen Regierungsfinanzen werden für eine nachhaltige Erholung von entscheidender Bedeutung sein“, sagte die China-Direktorin der Weltbank, Mara Warwick. Sie mahnte, das Wachstum kurzfristig zu stützen, ohne notwendige Strukturreformen zu vernachlässigen. Niedrigere Immobilienpreise und stagnierende Einkommen könnten den Konsum bis 2025 bremsen.
Um die Konjunktur anzukurbeln, plant China nächstes Jahr Rekordausgaben von drei Billionen Yuan (395 Milliarden Euro) für spezielle Staatsanleihen. Laut Insidern sollen die Zahlen erst im März auf dem Nationalen Volkskongress offiziell werden. Bis dahin könnten sie sich aber auch noch einmal ändern.
Die chinesische Mittelschicht hat sich seit den 2010er-Jahren erheblich vergrößert, so die Weltbank. Sie habe 2021 fast ein Drittel der Bevölkerung umfasst. Dennoch sei die Lage von etwa 55 Prozent der Einwohner weiterhin „wirtschaftlich unsicher“.