
Ihr Vater drehte als Hobbyfilmer den Alltag im Bosnienkrieg. Dreißig Jahre später spürt Alisa dem „Srebrenica Tape“ in einer Arte-Doku nach – sehr berührend.
„Uns war das egal.“ Der Satz, einer der ersten, die in dem Film gesprochen werden, hallt lange nach, wie ein Mantra im Hintergrund, das all das danach Erzählte umso absurder wirken lässt. Eine Frau namens Alisa, Mitte vierzig, erzählt aus ihrer Kindheit, unterlegt von wackligen Bildern: Spielen, Klettern, Toben und Tanzen in einem Dorf Anfang der 1990er-Jahre. Srebrenica, so heißt das Dorf, und: „Meine Mutter ist Serbin, mein Vater Bosnier“, so erzählt es die Frau im Off. „Uns war das egal.“