Spielfilmtipps zum Wochenende: Meisterdiebe und dunkle Rächer – Medien

Thriller, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr

Der Meisterdieb Nick (Robert De Niro) hat einen Sinn fürs Schöne, nicht nur rein materiell. Er betreibt einen Jazzclub in Montreal, der soll sein Ticket in den gesetzeskonformen Ruhestand sein. Dann kommt ihm ein letzter Auftrag dazwischen. Frank Oz erzählt in seinem angenehm unaufgeregten Heist Movie von 2001 von einem Generationenkonflikt: Nick muss für den riskanten Raub mit einem Jüngeren (Edward Norton) zusammenarbeiten, dem er nicht vertraut. Als Dritter im Bunde hängt Nicks alter, manipulativer Freund Max (Marlon Brando, körperlich gewaltig in seiner letzten Rolle) mit drin, er hat die beiden zusammengebracht. Die Frage, wer dabei wen aufs Kreuz legt, bleibt bis zum Schluss spannend. Was auch daran liegt, dass gerade Norton seit seinem Durchbruch in „Zwielicht“ (1996) auf Charaktere mit zwei Gesichtern spezialisiert ist.

Ludwig II.

Drama, BR, Samstag, 21.45 Uhr

Als junger Herrscher über das Königreich Bayern war Ludwig II. für sein gutes Aussehen in ganz Europa berühmt. Er ließ Schlösser bauen wie kein Zweiter und wurde schon zu Lebzeiten „Märchenkönig“ genannt. Als er starb, mit nur 40 Jahren, hatte er schlechte Zähne, war stark übergewichtig und ein zutiefst zerrissener Mann. Was dazu geführt hat – die unterdrückte Homosexualität, die unaufhörliche Flucht in die Fantasie −, kann man in Büchern nachlesen oder in Dokumentarfilmen sehen. Oder man lässt sich von der Schönheit in Luchino Viscontis Monumentalwerk von 1973 überwältigen, das der BR zum 180. Geburtstag des Königs zeigt. In der vierstündigen Originalfassung kommt einem die Figur Ludwigs auch deswegen so überlebensgroß vor, weil Helmut Berger ihn spielt, seinerzeit Viscontis Geliebter und ebenfalls einer der schönsten Männer der Welt.

Out of Rosenheim

Komödie, BR, Sonntag, 23.05 Uhr

Kommt eine Bayerin nach Amerika. So können gute Geschichten beginnen, zumindest diese von Percy Adlon aus dem Jahr 1987. Marianne Sägebrecht war damals ein echter Exportschlager, das bayerisch-amerikanische Roadmovie mit ihr in der Hauptrolle wurde für den Auslandsoscar nominiert. Man versteht auf Anhieb, warum: Der Kontrast zwischen volkstümlicher Tracht und der großen Freiheit inmitten der Wüste macht die Reise von Jasmin Münchgstettner (Sägebrecht) zu einem Erlebnis. Von ihrem Mann an der Landstraße Richtung Las Vegas zurückgelassen, strandet sie in einem Café. Nach anfänglichem Misstrauen entsteht eine Freundschaft zwischen ihr und der Betreiberin, einen einheimischen Verehrer (Hollywood-Star Jack Palance) bekommt sie auch gleich dazu. Was eben alles möglich ist, wenn man unbeirrt seinen eigenen Weg geht. Ein eigenwilliges, skurriles Stück Filmkunst.

The Batman

Action, Pro Sieben, Sonntag, 20.15 Uhr

Der dunkle Rächer ist in der aktuellsten Verfilmung von 2022 noch verlorener angelegt als in der Trilogie von Christopher Nolan. Damals nahm Bruce Wayne/Batman (Christian Bale) noch irgendwie am gesellschaftlichen Leben teil, in Matt Reeves’ Version ist er (Robert Pattinson) komplett Außenstehender und beobachtet seine Umwelt aus dem Dunkeln heraus wie ein Voyeur. Vom Look her orientiert sich der Regisseur stärker an der ursprünglichen Comic-Reihe als an einer klassischen Blockbuster-Ästhetik. Pattinson und Zoë Kravitz (als Catwoman) liefern als Einzelgänger-Paar sehenswerte Momente, in denen man die teils von Schockeffekten überladene Handlung verschmerzt. Bis zum nächsten Teil, der 2026 erscheinen soll, lässt sich die Wartezeit so besser überbrücken. Mit Christian Bale als Batman sowieso („The Dark Knight Rises“, Pro Sieben, Sonntag, 23.50 Uhr).