Sozialdemokratische Partei Deutschlands: Manuela Schwesig will nicht SPD-Vorsitzende werden

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig steht für den SPD-Parteivorsitz nach eigenen Angaben nicht zur Verfügung. „Ich möchte nicht SPD-Vorsitzende werden“, sagte sie dem Stern. Sie wolle weiter Mecklenburg-Vorpommern regieren, sagte Schwesig und ergänzte mit Blick auf die dort anstehende Landtagswahl im September 2026: „Ich will mein Land vor der AfD retten.“

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar war die AfD im nordöstlichen Bundesland deutlich stärkste Kraft geworden. Auch in Umfragen zur Landtagswahl liegt die in Teilen rechtsextreme Partei in Mecklenburg-Vorpommern vorn.

Schwesig sagte, sie könne sich auch aus dem Amt der Ministerpräsidentin jederzeit in die Bundespolitik einschalten. Ferner sei sie als Landespolitikerin näher an den Bürgern. „Daheim komme ich dazu, die Themen zu reflektieren und mit den Menschen zu reden“, sagte sie. Dagegen erscheine ihr Berlin mitunter „wie ein Raumschiff“ – weit weg von dem, was die Menschen bewege. „In der Bundespolitik muss man sich sehr viel Mühe geben, um bei den Leuten zu bleiben“, sagte sie.  

Historisch schlechtes Bundestagswahlergebnis

Derzeit führen Saskia Esken und Lars Klingbeil die SPD. Bei der Bundestagswahl hatte die Partei mit 16,4 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erreicht. Auch innerhalb der Partei wird immer wieder eine personelle Erneuerung auch in der Parteiführung gefordert. Schwesig sagte dem Stern, die Partei müsse „schon jetzt mit bedenken, wie wir uns in Richtung der nächsten Bundestagswahl neu aufstellen“. Wie Schwesig hat auch Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bereits gesagt, dass sie nicht Parteivorsitzende werden wolle.

Schwesig ist seit 2017 Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Von 2013 bis 2017 war sie Bundesfamilienministerin. Von 2009 bis 2019 war die 50-Jährige stellvertretende Vorsitzende der SPD. Derzeit gehört sie zum zentralen Team ihrer Partei bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union über eine Bundesregierung.