In der diesjährigen Staffel von „Das Sommerhaus der Stars“ wurde gestritten, was das Zeug hält. Vor allem Tessa Bergmeier (35) musste einiges über sich ergehen lassen. Das impulsive Model war mit seiner veganen Lebensweise bei seinen Mitstreitern angeeckt. Doch selbst nach den Dreharbeiten wollte keine Ruhe einkehren und die Teilnehmer trugen ihre Fehde weiter in der Öffentlichkeit aus. Auch die bipolare Störung Tessa Bergmeiers blieb dabei nicht unerwähnt.
Tessa Bergmeier wehrte sich nach „Sommerhaus“-Zoff: „Sein gekränktes Ego“
Nach den Dreharbeiten schoss „Sommerhaus“-Kandidat Tobias Pankow (40) in einem Podcast gegen Tessa Bergmeier. Der leidenschaftliche Jäger betitelte das Model als „gemeingefährlich“ und kritisierte RTL dafür, sie überhaupt in den Cast geholt zu haben: „So jemanden lässt man dann auf die Gruppe los.“
Tessa Bergmeier ließ den Angriff nicht auf sich sitzen und stellte in einem Instagram-Statement klar: „Bipolare Störungen haben mit extremen Stimmungsschwankungen zu tun. […] Aber das bedeutet nicht, dass jemand deshalb eine Gefahr darstellt.“ Über Tobias Pankow meinte die 35-Jährige: „Wahrscheinlich ist sein gekränktes Ego einfach nicht in der Lage, damit umzugehen, dass jemand stärker und ehrlicher ist als er.“
Wiedersehen von „Das Sommerhaus der Stars“: Tessa Bergmeier verlässt Studio unter Tränen
Mit der Wiedersehensshow, die am Dienstag (26. November) um 20.15 Uhr bei RTL laufen wird, geht die turbulente „Sommerhaus“-Staffel zu Ende. Und der Teaser verrät schon jetzt: Es wird noch einmal emotional. Eine aufgelöste Tessa Bergmeier verlässt in einer Aufnahme sogar das Studio. Könnte dies mit ihrer bipolaren Störung zusammenhängen? Die AZ hat mit Monja Kämmerer, einer Psychologischen Psychotherapeutin, gesprochen und sie um ihre Einschätzung gebeten.
© Ascalo Photography
von Ascalo Photography
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AZ: Frau Kämmerer, Tessa Bergmeier ist bipolar. Wie äußert sich eine solche Störung meistens?
MONJA KÄMMERER: Eine bipolare Störung ist gekennzeichnet durch einen Wechsel der Stimmung von niedergeschlagen bis übertrieben gehoben. Diese Phasen wechseln aber in der Regel nicht plötzlich, sondern eine Phase extremer Hochstimmung dauert über Tage bis Wochen an, eine depressive Phase eher länger.
Wie genau kann man sich den Unterschied vorstellen?
In Hochphasen fühlen sich Betroffene leistungsfähiger, selbstbewusster und voller Energie. Sie schlafen weniger und fühlen sich trotzdem voller Tatendrang. Sie sind meist gesprächiger, manche neigen zu unüberlegten Verhaltensweisen wie schnell wechselnden Sexualkontakten oder erhöhten Geldausgaben bis hin zu riskanten Verhaltensweisen. In Phasen depressiver Stimmung können neben gedrückter Stimmung Symptome wie Konzentrations- und Schlafprobleme, Antriebsverlust, vermindertes Selbstwertempfinden, Gefühle der Erschöpfung bis hin zu Lebensüberdrussgedanken auftreten.
Expertin über „Sommerhaus“-Teilnahme: „Kann das Auftreten von manischen Episoden begünstigen“
Was halten Sie von der Aussage, Tessa Bergmeier sei „gemeingefährlich“ und eine Zumutung für den Cast?
Ich denke, man muss nicht davon ausgehen, dass Tessa Bergmeier zum Zeitpunkt der Dreharbeiten in einer depressiven oder manischen Episode steckte. Bei einer bipolaren Störung kann unter einer guten Behandlung auch eine ausgeglichene Stimmung herrschen, welche keinen Krankheitswert besitzt.
Stellt ein TV-Dreh für Menschen mit bipolarer Störung eine besonders große Herausforderung dar?
Die Teilnahme am „Sommerhaus der Stars“ stellt insofern eine große Herausforderung dar, da die Teilnehmer großem Stress sowie dem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt sind. Für Menschen mit bipolarer Störung ist Stress einer von mehreren Risikofaktoren, der das Auftreten insbesondere von manischen Episoden begünstigen kann.
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Expertin über Tränen bei Tessa Bergmeier: „Emotionen zeichnen uns als Menschen aus“
Bei der Wiedersehensshow bricht Tessa Bergmeier in Tränen aus. Wie schätzen Sie diese Szenen ein?
Ich denke, das Ausbrechen in Tränen wird bei Personen, von denen bekannt ist, dass sie an einer psychischen Störung leiden oder litten, stärker in die Waagschale gelegt als bei gesunden Menschen – es wird pathologisiert. Dabei gehören Emotionen zum Leben dazu und zeichnen uns als Menschen aus.
Hätten Sie als Expertin Tessa Bergmeier von der Show-Teilnahme abgeraten?
Das ist schwierig zu beantworten, da ich Tessa nicht persönlich kenne. Ich denke aber, dass die Teilnahme das Risiko für einen erneuten Ausbruch der Störung erhöhen kann. Generell kommt es aber auch auf Schutzfaktoren der Person an. Wenn Tessa eine starke Stressresistenz und ein stabiles Selbstwertgefühl aufgebaut hat, so reduziert dies das Risiko eines Rückfalls. Es kann sogar dazu beitragen, die Stimmung durch Erfolgserlebnisse wie gewonnene Spiele oder das Erleben einer stabilen Partnerschaft zu verbessern.
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