
Es ist keine gute Zeit für Bands. Auf den Festivalbühnen wird man vor allem nette Solosänger sehen. Dabei steht etwas Elementares auf dem Spiel.
© Paul Winning/Dockville Festival
Es gab mal eine Zeit, in der es ein Vorteil war, nicht allein zu sein. Denn der große Unterschied zwischen Elvis und den Beatles lag nicht darin, dass Elvis aus Tennessee stammte und die Beatles aus Liverpool, sondern: Die einen waren vier, der andere einer. Die einen kicherten die ganze kurvige Fahrt hoch zu Elvis’ Villa in Beverly Hills, vergaßen vor Aufregung zwischenzeitlich, wen sie gleich treffen sollten, der andere saß auf dem Sofa, schaute Fernsehen und hatte nur einen rückgratlosen Haufen Schmeichler um sich, die Ringo Starr später die „Memphis Mafia“ nannte. Eine Band zu haben, bedeutete zumindest Mitte der Sechziger einen Schutz gegen den Wahnsinn dieses Geschäfts. Und heute?