Ein Vater ist sich unsicher. Er ist aus der Kirche ausgetreten. Seine Frau engagiert sich weiter in der Gemeinde – und nimmt die sechsjährige Tochter mit. Dem Vater behagt das nicht. Das Familientrio weiß Rat.
Von Nora Imlau, Jacinta Nandi und Herbert Renz-Polster
Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten. Ich war nie sehr gläubig, aber auch kein Atheist, den Anstoß haben die Missbrauchsskandale gegeben. Meine Frau geht weiter in den Gottesdienst und hilft bei Kirchenfesten. Oft nimmt sie unsere sechsjährige Tochter mit. Sie geht mit, weil die Mama es möchte, denke ich. Mir ist das nicht recht, ich möchte, dass sie als freier Mensch aufwächst, nicht irgendwen anbetet oder sich Dogmen unterordnet. Meine Frau findet, dass sie das selber herausfinden soll. Kann ein Kind das mit sechs Jahren?
