
Bereits im Sommer teilt meine Freundin Vera mir mit, es sei ihr größter Wunsch, mir bei der Olivenernte zu helfen. Im Herbst davor hatte sie eine Genussreise zu süditalienischen Bauern gemacht, seitdem interessiert sie sich für Öl.
„Sei nicht erstaunt, wenn es bei mir etwas anders als bei der Genussreise zugeht“, warne ich sie.
Es ist Anfang Oktober, als sie ankommt. Nach tagelangem Regen machen wir uns an einem sonnigen Nachmittag zu meinem Olivenhain in Ligurien auf: 120 Bäume an Steilhängen über dem Meer, die man auf abenteuerlichen Wegen erreicht. Der Blick ist atemberaubend, der Weg ist es auch. „Hast du es bequem“, kommentierten die Einheimischen, als ich den Hain kaufte, „deine Bäume liegen ja fast an der Straße.“ Natürlich, von der Luft aus besehen.