Bei der Süddeutschen werden Außenredaktionen geschlossen, beim Deutschen Fachverlag wird der Geschäftsführer entlassen, bei Axel Springer steht Stellenabbau an. In der Medienbranche wird wieder einmal umstrukturiert und abgewickelt. Was es als Manager zu beachten gilt, um das Unternehmen nicht nachhaltig zu beschädigen.
Eine Trennungsmeldung am Geburtstag des Betroffenen gehört nicht unbedingt in die Kategorie „Wertschätzung und Empathie“. Das gleiche gilt, wenn Informationen auf wesentliche Veränderungen oder sogar Personalabbau intern durchsickern, bevor sich jemand offiziell dazu äußert. Wie aber macht man es richtig? Welche Grundsätze gelten für Restrukturierungen und vor allem für die damit verbundenen Trennungen in Medienhäusern?
Geht es um die absoluten Top-Kräfte an der Spitze des Unternehmens, sind es die Aufsichtsräte oder Gesellschafter, die eine entscheidende Rolle spielen. Für den Großteil des Trennungsmanagements sind aber die Geschäftsführer zuständig, die damit maßgeblich den gesamten Prozess sowie das Klima im Unternehmen beeinflussen. Folgende Aspekte sollten Geschäftsführung und Personalleitung bei Restrukturierungsprozessen berücksichtigen:
Klarheit und Vision
Die Geschäftsführung muss eine klare Vision für das Ziel einer geplanten Restrukturierung kommunizieren. Wohin soll sich das Medienhaus entwickeln? Wie sieht die (möglichst konkrete) Organisation für eine erfolgreiche Zukunft aus? Daraus lässt sich dann im Idealfall ableiten, warum die personellen Veränderungen und insbesondere die Trennungen notwendig sind und wie sie zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beitragen werden. Eine klare Kommunikation der Unternehmensziele und -werte hilft dabei, Unsicherheit und Widerstand zu minimieren. Das ist ganz besonders wichtig für die Motivation derer, die im Unternehmen verbleiben. Sie müssen wissen, wofür sie einsetzen können und für wofür es sich zu kämpfen lohnt – sonst werden sie nur skeptisch.