Skispringerin Schmid: Nach der Olympia-Saison ist Schluss

Katharina Schmid

Stand: 27.12.2025 19:33 Uhr

Sie ist die erfolgreichste deutsche Skispringerin: Jetzt hat Katharina Schmid ihr Karriereende angekündigt. Nach der Olympia-Saison ist für die Oberstdorferin Schluss. Dies gab die 29-Jährige bei einem Pressetermin bekannt.

Katharina Schmid beendet nach der Olympia-Saison ihre großartige Karriere – im besten Skisprungalter von 29 Jahren. „Ich bin mega, mega dankbar, dass ich das Privileg hatte, in diesem Sport groß zu werden und mit diesem Sport zu wachsen“, sagte die Oberstdorferin in Fischen und damit in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat bei einer emotionalen Pressekonferenz des Deutschen Skiverbands (DSV). „Ich durfte so, so viel erleben. So eine mega Zeit haben“, sagte Schmid mit brüchiger Stimme.

Sieben Weltmeistertitel – aber kein Olympia-Gold

Die Olympischen Winterspiele im Februar in Italien werden der letzte große Höhepunkt ihrer außergewöhnlichen Karriere. „Ich will nicht nur dabei sein. Ich will wirklich bereit sein und da um die Medaillen mitkämpfen können.“

Sieben Weltmeistertitel holte sie noch unter ihrem Mädchennamen Althaus, bei Olympia gewann sie zwei Mal Silber. Vor knapp vier Jahren wurden sie beim Mixed-Wettbewerb in Peking disqualifiziert, das deutsche Team blieb ohne Medaille. Ihre letzte Chance auf olympisches Gold hat sie im kommenden Februar bei den Wettbewerben in Predazzo.

Jahrelang für Vierschanzentournee für die Frauen gekämpft

Schmids Abschied kommt nicht allzu überraschend. Sie hatte sich die Option in den vergangenen Jahren und vor allem seit ihren drei WM-Goldmedaillen von Planica 2023 immer wieder offengehalten und dabei auch an die Familienplanung mit ihrem Mann Patrick gedacht.

Auch die Aussicht auf eine erstmalige Vierschanzentournee für Frauen, für die der Weg im kommenden Winter frei ist und für die Schmid jahrelang gekämpft hat, ändert ihre Pläne nicht. Die Frauen-Tournee kommt für die Allgäuerin nun knapp zu spät. Die Allgäuerin verstand sich permanent als Kämpferin für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Skispringen. Viele Verbesserungen wie dichtere Wettkampfkalender, ein aufgestocktes WM-Programm und größere mediale Aufmerksamkeit waren wichtige Schritte auf dem Weg dorthin.

DSV-Sportdirektor Horst Hüttel: „Riesenverlust“

Schmid debütierte in der Saison 2011/12 mit 15 Jahren im Weltcup und prägte gemeinsam mit der 2022 abgetretenen Carina Vogt das deutsche Frauen-Skispringen. DSV-Sportdirektor Horst Hüttel sprach von einem „Riesenverlust“. Die Entscheidung sei aber nachvollziehbar und zu respektieren.

Olympiasieger Andreas Wellinger sagte voller Anerkennung: „Sie ist eine verdammt gute Athletin. Was sie über die vergangenen Jahre erreicht hat, ist bemerkenswert.“ Der nach dem vergangenen Winter zurückgetretene Markus Eisenbichler nennt Schmid „eine coole Socke“.

Quelle: BR24 Radio 27.12.2025 – 18:35 Uhr