
Nach Ende der abgelaufenen Wintersportsaison hatte Skispringerin Katharina Schmid offengelassen, ob sie weitermacht oder nicht. Nun ist klar: Die 29-Jährige aus Oberstdorf greift im Olympiawinter nochmal an.
Mit 19 Weltcup-Einzelsiegen ist Katharina Schmid derzeit die erfolgreichste der deutschen Skispringerinnen. Im vergangenen Winter legte sie einen furiosen Start hin, schwächelte dann aber etwas. Die Oberstdorferin ließ deshalb offen, ob es für sie in der neuen Saison weitergehen würde. Jetzt besteht endlich Klarheit.
Skispringerin Katharina Schmid: „Ich ziehe nochmal durch“
„Der Moment kam recht spät“, sagte Schmid im Interview mit BR24Sport am Rande der ersten Teambuildingmaßnahme des Frauenteams in Taufkirchen auf die Frage, wann sie sich entschieden habe, weiterzumachen. „Ich habe angefangen, langsam zu trainieren und in mich rein gespürt: Wie fühle ich mich? Nach den ersten Sprungeinheiten habe ich gemerkt: Mein Feingefühl ist wieder da. Da habe ich dann einfach beschlossen: Ich ziehe nochmal durch.“
Zum Ende des Winters war das nicht so klar. Nach tollem Saisonstart mit vielen Siegen war das Fluggefühl irgendwann weg, die Ergebnisse eher enttäuschend. „Natürlich fängt man zu grübeln an“, so die 29-Jährige. „Man überlegt, woran es liegt. Bei mir ist es schwierig, weil ich recht feinfühlig bin beim Springen, was auch meine größte Stärke mit ist. Ich habe gemerkt, mein Gefühl ist weg.“
Schmid: „Es fühlt sich richtig an, weiterzumachen“
Bei der WM in Trondheim sprang „nur“ Bronze im Teamwettbewerb heraus, aber keine Einzelmedaille. Schmid war anzumerken, dass sie hin- und herüberlegt, ob sie weitermachen oder doch lieber aufhören soll.
„Ich wollte es mir einfach offenlassen. Aber ich habe gemerkt, so ganz kann ich nicht loslassen. Irgendwas in mir hat sich noch dagegen gesträubt, wirklich aufzuhören. Für mich fühlt es sich richtig an, weiterzumachen und dranzubleiben.“
Olympia nicht der Hauptgrund
Dabei hörte die Allgäuerin auf ihr Bauchgefühl. „Bei mir war das Gefühl ausschlaggebend“, versichert sie. „Natürlich hat man Olympia im Hinterkopf, aber das war jetzt nicht der Punkt, wo ich gesagt habe: Deshalb mache ich weiter.“
Natürlich seien die Winterspiele in Italien ein wichtiges Ziel. Schmids Hauptaugenmerk liegt aber auf etwas anderem: „Ich will einfach versuchen, Konstanz reinzubringen. Ich wünsche mir eine Saison, die von Anfang bis Ende auf dem gleichen Niveau ist. Dass ich ein gutes Gefühl habe dabei.“
Nein. Mit leichten Zweifeln und einem eher nicht so positiven Gefühl wollte Schmid dann doch nicht aufhören. Dass im kommenden Winter nun auch die Olympischen Spiele anstehen, will sie deshalb nicht zu hoch hängen: „Natürlich habe ich da auch noch eine Rechnung offen, aber ich habe schon zwei olympische Medaillen (zweimal Silber, d. Red.).“
Olympisches Gold fehlt noch im Hause Schmid
Gold fehlt ihr noch in der Sammlung. Bundestrainer Heinz Kuttin hofft, genügend Reize setzen zu können und die Athletinnen optimal auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten zu können: „Ich glaube, man kann sich schon auf solche Höhepunkte vorbereiten. Mann muss halt den Mut haben, dazwischen auch gewisse Pausen einzulegen und ein bissel abzuschalten. Der Wettkampfkalender, so wie er ist, gibt uns diese Pausen nicht vor.“
Kuttin glaubt fest daran, dass der Grundstein für Titel im Sommer gelegt wird. „Deshalb wollen wir vieles machen und hart trainieren.“ Damit sich eine seiner Athletinnen im Februar vielleicht Olympiasiegerin nennen darf. Für Katharina Schmid wäre das womöglich der ideale Zeitpunkt, dann auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aufzuhören.
Quelle: BR24 17.06.2025 – 18:30 Uhr