Skispringen: Paschke führt Tournee-Aufgebot an – Eisenbichler gestrichen

Stand: 26.12.2024 10:26 Uhr

Angeführt von Hoffnungsträger Pius Paschke, aber ohne Markus Eisenbichler gehen die deutschen Skispringer in die am Samstag in Oberstdorf beginnende 73. Vierschanzentournee (28. Dezember bis 6. Januar).

Neben dem im bisherigen Winter starken Gesamtweltcupführenden Paschke setzt Bundestrainer Stefan Horngacher beim ersten Höhepunkt des Winters auf Andreas Wellinger (Ruhpolding), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Philipp Raimund (Oberstdorf). Der Junioren-WM-Dritte Adrian Tittel (Aue) darf zudem dank eines Sonderplatzes antreten.

Aus dem bisherigen Weltcup-Aufgebot, das sich zur Tournee von sieben auf sechs Springer verkleinert, ist demnach Eisenbichler (Siegsdorf) gestrichen worden. Der einstige Tournee-Zweite (2018/19) war bereits im vergangenen Jahr nicht Teil des deutschen Kaders und wird als Teil der Nationalen Gruppe lediglich am Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen teilnehmen. Der bislang letzte deutsche Tourneesieg durch Sven Hannawald (2001/02) liegt 23 Jahre zurück.

Paschke und Wellinger als Hoffnungsträger

Allen voran Paschke nährte im bisherigen Winter jedoch die Hoffnung auf einen erneuten Triumph. Der 34-Jährige aus Kiefersfelden gewann fünf der bisherigen zehn Weltcup-Springen und stand siebenmal auf dem Podest. Auch Wellinger gelang im finnischen Kuusamo bereits ein Sieg, Geiger landete dort auf Platz drei.

„Entsprechend positiv“ sei die Stimmung im Team, sagte Horngacher: „Es ist ein Privileg für uns und unsere Sportart, so viel Aufmerksamkeit generieren zu können. Wir wollen uns von den positiven Emotionen inspirieren lassen und versuchen, auf höchstem Niveau zu performen.“ Am Samstag findet in Oberstdorf die Qualifikation statt, am Sonntag das erste Springen.

Eisenbichler fehlt zunächst im Aufgebot

Nicht mit dabei ist zunächst der ehemalige Weltmeister Markus Eisenbichler. „Leider mussten wir unser Starterfeld im Weltcup von sieben auf sechs Springer reduzieren. Markus Eisenbichler, der im Rahmen der internen Ausscheidung beim Weltcup in Engelberg Philipp Raimund unterlag, greift in Garmisch-Partenkirchen wieder ins Wettkampfgeschehen ein„, sagte Bundestrainer Horngacher. Dann soll Eisenbichler zur nationalen Gruppe zählen.

Dass er beim Auftakt in Oberstdorf nicht über den Schanzentisch gehen darf, schmerzt „Eisei“, wie ihn alle nennen, besonders. „In Oberstdorf darf ich nicht mitspringen, da blutet mir natürlich das Herz„, so Eisenbichler im BR24Sport-Interview.

Das seien Entscheidungen, die die Trainer natürlich treffen müssen, „und die Athleten akzeptieren müssen.“ Der Oberbayer weiß, „ich war in den letzten Wettkämpfen einfach zu unkonstant. Ich weiß aber, dass ich’s drauf hab.“ Das wüssten auch die Trainer. Aber er müsse es halt auch „bringen, aufs Blatt Papier„. Für ihn sei es jetzt aber nicht ganz so dramatisch, „weil in der aktuellen Form weiß ich, dass ich die Tournee nicht gewinne„.