

In Sölden startet am Wochenende die Ski-Weltcup-Saison. Neben den Topfavoriten wie Mikaela Shiffrin und Marco Odermatt greifen auch die DSV-Athleten wieder an. Auf sie wartet ein Olympia-Winter mit neuen Zielen, neuen Regeln und neuen Rennen.
Eine der steilsten Pisten im Weltcup, zehntausende Zuschauer, der Start auf über 3.000 Metern über dem Meeresspiegel: Die ersten Riesenslalom-Rennen der Alpinen in Sölden laden nicht gerade zum lockeren Einschwingen in die neue Saison ein. Über die Piste im Ötztal schmeißen sich am Samstag die Frauen, die Männer legen am Sonntag nach.
Odermatt und Shiffrin als große Favoriten, Brignone fehlt
Zu den Anwärtern auf den ersten Sieg der Saison zählen neben Gesamtweltcup-Sieger und Riesenslalom-Dominator Marco Odermatt auch Henrik Kristoffersen und Loic Meillard.
Bei den Frauen wird eine Topfavoritin fehlen: Die Gewinnerin der großen Kristallkugel und Riesenslalom-Ass Federica Brignone verletzte sich am Ende der Saison schwer – wann sie zurückkommt, ist ungewiss. Die große Anwärterin auf den Gesamtsieg ist Mikaela Shiffrin, die vergangene Saison die 100-Siege-Marke geknackt hat.
DSV-Allzweckwaffe Emma Aicher
Doch auch der DSV geht mit großen Namen und Zielen in den Olympia-Winter: Emma Aicher dürfte hoffen, dass ihre Saison so startet, wie die vergangene aufgehört hat: Zum Ende des Winters kam die Allrounderin richtig in Fahrt, raste bei der Abfahrt in Kvitfjell zu ihrem ersten Weltcup-Sieg und konnte wenig später auch den Super-G von La Thuile gewinnen. Und so ist Aichers Stern aufgegangen, nachdem sie jahrelang als „Jahrhunderttalent“ gehandelt wurde und sich Vergleiche mit Maria Höfl-Riesch anhören musste.
Lena Dürr und Fabiana Dorigo starten in Sölden mit guten Erinnerungen: Auf dem schwierigen Steilhang ist Dürr vergangenes Jahr mit einem zehnten Platz in ihre bisher beste Riesenslalom-Saison gestartet, während Dorigo im Oktober 2024 zum ersten Mal in ihrer Karriere punkten konnte.
Schmid und Holzmann greifen wieder an, Grammel jagt Podium
Vergangenes Jahr fielen mit Alexander Schmid und Sebastian Holzmann gleich zwei deutsche Top-Techniker verletzt aus. Der Allgäuer Schmid steht nun im DSV-Aufgebot für Sölden – ob er starten wird, entscheidet er spontan.
Die Lücke, die Schmid vergangenes Jahr aufgrund seiner Knieverletzung hinterließ, wusste Anton Grammel zu schließen. Der 27-Jährige fuhr mehrmals in die Top 15. Wie er im Interview mit Eurosport sagte, setzt er sich für diese Saison einen Podestplatz zum Ziel.
Zwei Juniorenweltmeister, zwei Hoffnungen für die Saison
In den Startlöchern stehen mit dem 20-jährigen Felix Rösle und dem 19-jährigen Benno Brandis auch zwei Youngster. 2025 kürten sich die beiden Allgäuer völlig überraschend zu Juniorenweltmeistern und durften deshalb beim Weltcup-Finale in Sun Valley erstmals Weltcup-Luft schnuppern. Brandis zeigte bis zu einem Ausfall eine beherzte, risikofreudige Fahrt, Rösles Abfahrt wurde wetterbedingt abgesagt. Diese Saison haben die beiden viele weitere Chancen, um sich zu beweisen.
Olympia-Saison mit neuen Regeln: Airbag, Unterwäsche, Carbon
Die vergangene Ski-Alpin-Saison war von schweren Stürzen überschattet. Die Liste der Verletzten war lang, die Namen darauf prominent: Cyprien Sarrazin, Mikaela Shiffrin, Aleksander Aamodt Kilde. Die FIS reagierte mit neuen Regeln: Das verpflichtende Tragen von schnittfester Unterwäsche, die Airbag-Pflicht bei Speed-Rennen und das Verbot von Carbon-Schienbein-Einlagen greifen bereits diese Saison. Doch die neuen Maßnahmen stoßen auch auf Unmut und Kritik.
Mit dem Unfalltod von Matteo Franzoso wurde die Skiwelt noch Wochen vor dem Start in die Weltcup-Saison mit dem Thema Sicherheit konfrontiert. Im anstehenden Winter dürfte die Debatte in die nächste Runde gehen.
Im Audio: DSV-Direktor Maier kritisiert FIS: „Purer Populismus“
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Quelle: BR24Sport 24.10.2025 – 18:30 Uhr