Silvester in Frankfurt: Polizei setzt Überfallkommando ein

Vermehrte Polizeipräsenz, stärkere Kontrollen und eine große Verbotszone für jede Art von Feuerwerk: Mit einem umfassenden Sicherheitskonzept bereiten sich die hessischen Kommunen und die Polizei auf den Jahreswechsel vor. Der Fokus liegt dabei auf Frankfurt, wo sich in der Silvesternacht auch viele Feiernde aus dem Umland versammeln. Wie die Frankfurter Polizei am Donnerstag mitteilte, sollen friedliche Silvesterfeiern im Mittelpunkt der Nacht stehen. Dennoch habe man gerade in der Innenstadt die Zeil, die Hauptwache und die Konstablerwache sowie das Mainufer im Blick, um zu verhindern, dass Personengruppen den Jahreswechsel für Gewalttaten nutzen.

Drohne wird eingesetzt

Dafür wird die Polizei in diesem Jahr auch stärker auf Spezialeinheiten zurückgreifen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Ein Sprecher sagte, man sei „auf alkoholbedingte und silvestertypische Phänomene wie körperliche Auseinandersetzungen, unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern und andere gruppendynamische Prozesse vorbereitet“. Ziel sei es, Straftaten entschlossen zu unterbinden, um insbesondere Unbeteiligte zu schützen. Geplant sei, „mit einer hohen Zahl an uniformierten Einsatzkräften im gesamten Stadtgebiet präsent zu sein“. So werde eine zusätzliche Einheit des Überfallkommandos eingesetzt, das für größere, schwierige Lagen ausgebildet sei. Darüber hinaus halte die Polizei an mehreren Stellen speziell geschulte und besonders ausgerüstete Interventionskräfte bereit, „um im Ernstfall schnellstmöglich robust intervenieren zu können“.

Zusätzlich richtet die Polizei eine sogenannte Videoschutzzone in der Innenstadt ein. Die Bilder werden live gesichtet, mögliche Straftaten werden dokumentiert. Die Kameras sollen laut dem Sprecher dazu dienen, „Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und in der Folge schneller und zielgerichteter darauf zu reagieren“. Auch eine Drohne werde in der Silvesternacht im Einsatz sein.

Wie die Stadt Frankfurt schon vor einigen Tagen mitgeteilt hat, wird es in Frankfurt auch in diesem Jahr wieder eine Zone geben, in der das Zünden von Feuerwerk verboten ist. Das ist über eine Allgemeinverfügung geregelt. Die Zone erstreckt sich von der Hauptwache über die Zeil bis zur Konstablerwache. Innerhalb dieses Bereichs ist das Abbrennen von Feuerwerk im Zeitraum vom 31. Dezember 2024 um 20 Uhr bis zum 1. Januar 2025 um 6 Uhr verboten. In diesem Bereich wird die Polizei ihren Angaben zufolge besonders präsent sein.

Zudem besteht auch für den Eisernen Steg sowie dessen Brückenköpfe wie bereits im Vorjahr ebenfalls eine Allgemeinverfügung der Stadt Frankfurt. Dort ist neben dem Abbrennen auch das Mitführen folgender Gegenstände in der Zeit zwischen 31. Januar 2024 um 21 Uhr bis 1. Januar 2025 um 3 Uhr verboten: Feuerwerk der Kategorie F2 und höher sowie pyrotechnische Gegenstände der Kategorie T1 und T2, Gegenstände wie Rucksäcke, Taschen, Beutel oder Tüten mit einem Fassungsvermögen von mehr als drei Litern.

Verbotszonen gibt es auch in anderen Städten

Am Eisernen Steg wird es laut Ankündigung Zugangskontrollen geben. Wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, ist auch der Holbeinsteg in der Silvesternacht beliebt. Stadt und Polizei behalten sich vor, bei drohender Überfüllung die beiden Brücken zu sperren. Die Polizei weist zudem darauf hin, dass es in der Innenstadt zu temporären Einschränkungen im Straßenverkehr kommen kann. Neuralgische Verkehrspunkte werden zusätzlich durch Anti-Terror-Sperren abgesichert, wie die Polizei weiter mitteilte. Sie rät, am besten mit Bus oder Bahn in die Stadt hineinzufahren und innerhalb der Stadt das Rad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Zum Jahreswechsel wird zudem die sogenannte Weihnachtsmarktwache an der Braubachstraße 33a besetzt sein, die die Polizei ursprünglich für die Dauer des Weihnachtsmarkts eingerichtet hatte. Auch können Bürger die in der Innenstadt gelegenen Polizeireviere 1 und 4 (nördliches Mainufer), 8 (südliches Mainufer) und 14 (Frankfurter Norden) aufsuchen. Bei Straftaten sollen sich Bürger nicht scheuen, die 110 zu rufen.

Verbotszonen, in denen das Zünden von Feuerwerk verboten ist, gibt es auch in anderen Städten: In Darmstadt beispielsweise gelten die gleichen Feuerwerksverbotszonen wie im vergangenen Jahr. Demnach ist es verboten, Feuerwerk in der Nähe von Krankenhäusern, Fachwerkhäusern, Kirchen, Kinder- und Altersheimen und allgemein in der Nähe von brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen abzubrennen.

In Wiesbaden wird in diesem Jahr eine umwelt- und tierfreundlichere Alternative zum klassischen Feuerwerk geboten. Eine Lichtshow mit Lasern soll die Wiesbadener ins neue Jahr begleiten. Die Inszenierung dauert etwa eine Viertelstunde und gehört zum Programm der Silvesterparty im Kurhaus. Rund um das Bowling Green wird eine Sicherheitszone vom 31. Dezember um 21 Uhr bis 1. Januar um 3 Uhr eingerichtet. Dort ist auch das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Zudem dürfen keine großen Taschen, Rucksäcke und andere Behältnisse in diesem Bereich mitgenommen werden.

In Offenbach und Mainz hingegen gelten nur die Verbotszonen des bundesweiten Sprengstoffgesetzes, wie beide Städte mitteilen. Allerdings bittet die Mainzer Ordnungsdezernentin Manuela Matz darum, weder im Umfeld des Tierheims noch im Umfeld des Tiergeheges am Wildpark Gonsenheim als auch im Stadtpark Böller oder Raketen zu zünden.