In der Zukunft, die Sibylle Berg in ihrem neuen Roman imaginiert und zu beschreiben versucht, in dem Europa, das den Kapitalismus abgeschafft und die Ausbeuter dorthin geschickt hat, wo bislang nur ihre Briefkastenfirmen wohnten; in dieser Utopie, in der die Menschen jetzt den herrschaftsfreien und ökologisch nahezu korrekten Umgang miteinander proben – in dieser Welt gäbe es keinen Platz mehr für Sibylle Berg, nicht für die Schriftstellerin Berg jedenfalls, die man doch für ihr Tempo, ihren Witz, ihre Wut und die präzise Sprache bewundert. In dieser Welt würde Sibylle Berg den Verkehr regeln oder Swimmingpools reinigen und vor lauter Langeweile einschlafen oder zu randalieren beginnen. Was allein schon Grund genug wäre, das Buch und das, was es uns anscheinend sagen will, zurückzuweisen: als einen Text, der sich gewissermaßen selbst zerstört.
