
Es ist der erste Tag vom Rest ihres Lebens, aber Miren freut sich nicht. Sie sitzt auf einer Polizeistation, beantwortet verunsichert Fragen und hat Angst vor dem, was jetzt kommt. Seit mehr als dreißig Jahren ist Miren mit Íñigo verheiratet, die beiden Söhne sind erwachsen und längst ausgezogen. Und Miren sitzt jetzt auf der Polizeistation, um ihren Mann anzuzeigen, wegen sexualisierter Gewalt. Sie habe, so schildert sie es, in einem Klima permanenter Einschüchterung gelebt, und sich nur selten gegen das gewehrt, was von ihr verlangt wurde. Das ist noch einmal komplizierter als ein Fall, in dem man blaue Flecken vorweisen kann.