

Wenn russische Konzerne im Ausland in Unternehmen investiert haben, die Erdöl und Gas verarbeiten, transportieren oder speichern, war das nie nur eine wirtschaftliche Entscheidung. Es ging immer darum, durch Zugriff auf die Energieversorgung, die Bildung wirtschaftlicher Interessengruppen und Korruption politischen Einfluss zu erlangen.
Es gibt in Europa Staaten wie Litauen, die das früh erkannt und Konsequenzen daraus gezogen haben. Sie mussten massiven Druck des Kremls aushalten. Andere, allen voran Deutschland, haben bis zu Moskaus Großangriff auf die Ukraine die Augen vor der Realität der russischen Energieaußenpolitik verschlossen und dann einen hohen Preis dafür bezahlt.
Vučić wollte Nutzen aus seiner Beziehung zu Putin ziehen
Serbien gehört in keine dieser beiden Kategorien. Seinem Machthaber Aleksandar Vučić dürfte der Sinn von Gazproms Engagement beim serbischen Ölkonzern NIS (das vor seiner Herrschaft begann) stets klar gewesen sein.
Aber er hat keine Anstrengungen unternommen, Russlands Einfluss zu verringern, sondern vielmehr versucht, aus seinen besonderen Beziehungen zu Moskau weiteren Nutzen zu ziehen. Mit den US-Sanktionen gegen NIS geht dieses Spiel zu Ende.
Es war nötig, solchen Druck auf Vučić auszuüben. Aber um Serbien aus Russlands Orbit herauszulösen, sollten Amerika und die EU das Land nun bei der Lösung seiner Energieprobleme unterstützen.
