Seit Corona feiern junge Menschen anders: mehr draußen, mehr in Eigenregie, weniger in Clubs. Das bringt neue Freiheiten – und einen Kampf um Platz, Anerkennung. Und Geld.
Wer hier zu lange rumsitzt, holt sich eine Blasenentzündung. Die steinernen Stufen sind kalt an diesem Freitagabend im November, aber Jolene und Laura, beide 21 Jahre alt, haben heute Nacht noch viel vor. Auf dem Boden vor ihnen stehen je zwei Dosen Wodka Energy. Andere junge Menschen schwirren an ihnen vorbei über den Platz an der Frankfurter Hauptwache, schicken sich Sprachnachrichten, gucken auf ihre Handys, leicht gestresst, um sich dann im Licht vor dem „McDonald’s“ in die Arme zu fallen.