Seán Hewitt: Als gehe ein Riss mitten durch das Gewebe der Welt

Der britische Schriftsteller Seán Hewitt hat einen zeitlosen Roman über die erste Liebe geschrieben. Trifft man Hewitt, erweist der sich als hoffnungsloser Romantiker.

Seán Hewitt: "Wir begehren stets etwas, und sobald wir es haben, sehnen wir uns nach etwas Neuem", sagt Seán Hewitt, hier fotografiert im Juli 2025.
„Wir begehren stets etwas, und sobald wir es haben, sehnen wir uns nach etwas Neuem“, sagt Seán Hewitt, hier fotografiert im Juli 2025.
© Stuart Simpson

Der Himmel an diesem Nachmittag über der dänischen Küste scheint
vorbereitet. Unzählige Schäfchenwolken bevölkern sein lichtes Blau. Die
Meeresbrise treibt sie vor die Sonne und lässt Schatten auf die Skulpturen von Henry
Moore
oder Alexander Calder im Park des Louisiana Museums in Humlebæk bei
Kopenhagen fallen. Dort findet alljährlich Ende August ein Literaturfestival
statt, das stets mit einigen großen Namen der Gegenwartsliteratur lockt und
immer auch mit ein paar Entdeckungen aufwartet. 

Der Brite Seán Hewitt, 35, ist
eine von ihnen. Aufgewachsen im nordenglischen Warrington als Sohn eines
Tischlers und einer Grundschullehrerin, lebt er inzwischen in Dublin und lehrt
am Trinity College. Kürzlich ist sein Debütroman Öffnet sich der Himmel auf
Deutsch erschienen. Man trifft sich mit Hewitt in der malerischen
Küstenlandschaft bei Kopenhagen, um über den Roman und die Liebe zu sprechen.