
Schon immer stöhnte Paris im Sommer unter der Hitze. Nun rüstet die französische Hauptstadt sich für Temperaturen von bis zu 50 Grad in den kommenden Jahren. Die Verantwortlichen sprechen von einer „bitteren Notwendigkeit“.
Die Stadt Paris rüstet sich für Hitzewellen mit Temperaturen von bis zu 50 Grad in den kommenden Jahren und will Gebäude und den öffentlichen Raum zum Schutz der Bevölkerung umgestalten. Investitionen in Schatten spendende Grünflächen und Installationen, eine bessere Isolierung von Gebäuden sowie Brunnen zur Wasservernebelung würden angesichts der steigenden Wahrscheinlichkeit länger andauernder Hitzewellen beschleunigt, kündigte die Stadtverwaltung an. Geplant sind Investitionen von mehreren Hundert Millionen Euro.
Hitzeschutz sei eine bittere Notwendigkeit, denn Paris mit seiner dichten Bebauung und vielen Stein- und Asphaltflächen sei eine der Städte in Europa mit dem höchsten Risiko, an Hitze zu sterben, sagte der städtische Beigeordnete für Ökologie und Energie, Dan Lert.
Um die Bewohnbarkeit der Hauptstadt zu gewährleisten, müsse Paris sich auf die künftigen klimatischen Bedingungen einstellen und die städtische Umwelt und Lebensweisen anpassen.
Mehr Grünflächen für Paris
Konkret sollen in den kommenden Jahren Hunderte Schulen und Kindergärten mit Blick auf den Hitzeschutz saniert werden und Schatten spendende Bereiche im Freien erhalten. Die Dächer Dutzender öffentlicher Gebäude werden weiß gestrichen oder begrünt.
Jährlich sollen 5.000 Sozialwohnungen saniert werden, um die Bewohner besser gegen Hitze zu schützen, etwa mit modernen Fenstern und Rollläden sowie Schattenspendern. Von den 1.300 Wassertrinkbrunnen in der Stadt werden Dutzende mit einer Wasservernebelung ausgerüstet. Außerdem soll es Schutzvorrichtungen geben, die an die typisch pariserische Architektur angepasst sind.
Ausgebaut wird zudem das städtische Fernkältenetz zur Kühlung großer Gebäude, für das das Wasser der Seine genutzt wird und was den Verzicht auf umweltschädliche Klimaanlagen ermöglicht. Bis 2042 sollen weitere 300 öffentliche Gebäude an dieses Kältenetz angeschlossen werden, darunter Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime.
dpa/rc