

In der kleinen Stadt Lohr am Main hinter den sieben Bergen im Spessart lebten einmal drei Männer. Der eine hatte die örtliche Apotheke. Der zweite war Schumacher. Der dritte aber leitete das Museum im Schloss. Dort gab es mancherlei zu sehen. Aber absolut Weltbewegendes war ehrlich gesagt nicht darunter. So war die Stadt mit ihren mehr als 400 Jahre alten Fachwerkhäusern in den kleinen Gassen zwischen dem Schloss und dem Main zwar märchenhaft verträumt anzuschauen. Jenseits der Sieben Berge wusste aber das praktisch niemand. Eines schönen Abends trafen die drei Männer sich im Weinhaus Mehling in der Hauptstraße gleich hinter dem Markt. Bei einem Schoppen Wein oder zwei sprachen sie über die roten Äpfel der Region, die Herstellung von Spiegeln in der Stadt und die alten Bergwerke in der Umgebung, in denen Kinder und Kleinwüchsige in die niedrigen Stollen kriechen mussten. Und sie sprachen über die fränkischen Adeligen von Erthal, die in Lohr residiert hatten. Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen, dass Schneewittchen aus dem Märchen der Brüder Grimm eine von ihnen gewesen sein musste.
