Schiffbauunternehmen: Meyer Werft soll Großauftrag erhalten haben

Die Meyer Werft steht offenbar vor einem Großauftrag durch die
Schweizer Kreuzfahrtreederei MSC Cruises. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, wollen der Bund und das
Land Niedersachsen den Auftrag am Montag mit den Unternehmen vorstellen. Demnach geht es um vier Schiffe, die die
Auslastung der Werft bis 2036 sichern sollen. Die Werft wurde vor einem Jahr
vom Staat gerettet.

Das Bundeswirtschaftsministerium lud für Montag zu
einer Pressekonferenz in Berlin zur „Zukunft der Meyer Werft“, wurde in der Einladung
aber nicht konkreter. Teilnehmen sollen Ministerin Katherina Reiche (CDU),
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD), der Geschäftsführer der Meyer
Werft sowie der MSC-Cruises-Aufsichtsratsvorsitzende. Offizielle Statements der
Beteiligten zu dem Großauftrag gab es zunächst nicht.

Medienberichten zufolge liegt der Preis für ein
Kreuzfahrtschiff bei rund einer Milliarde Euro, sodass sich das Gesamtvolumen
des neuen Auftrags auf mehrere Milliarden belaufen könnte. Der Bund und das
Land Niedersachsen hatten die finanziell angeschlagene Meyer Werft vor gut
einem Jahr gerettet: Beide erwarben jeweils 40 Prozent der Anteile. Dafür
flossen insgesamt 400 Millionen Euro.

Neuer Geschäftsführer

Der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die
Werft im niedersächsischen Papenburg vor der Rettung als ein „industrielles
Kronjuwel“ gewürdigt. „Die Meyer Werft ist ein Trumpf, den wir nicht aufgeben
dürfen und den wir nicht aufgeben werden“, sagte Scholz im Sommer vergangenen
Jahres.

Bereits bekannt gab das Unternehmen, dass der Aufsichtsrat
des Schiffbauers, André Walter, zum 1. Juli 2026 zum neuen Geschäftsführer
bestellt wurde. Er folgt auf Bernd Eikens, der die Leitung planmäßig und auf
eigenen Wunsch abgebe, hieß es. Walter kommt vom Flugzeugbauer Airbus. Er ist
seit 2022 Vorsitzender der Geschäftsführung der Airbus Aerostructures GmbH und
der Airbus GmbH in Hamburg.