
Der Schauspieler Rolf Schimpf ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 100 Jahren, wie sein Biograf und guter Freund Detlef Vetten der Deutschen Presse-Agentur nach entsprechenden Medienberichten bestätigte. Schimpf wurde vor allem durch seine Rolle in der ZDF-Fernsehserie „Der Alte“ bekannt, die er rund 20 Jahre lang verkörperte. Bis ins hohe Alter ging er als Hauptkommissar Leo Kress auf Verbrecherjagd in München, insgesamt in 222 Folgen – bis er 2007 Schluss machte. Er war ein Ermittler ohne Starallüren und Actiongehabe – aber mit seiner trockenen Art höchst beliebt.
Nach der eingestellten Reihe „Derrick“ war „Der Alte“ der größte Exporterfolg des ZDF mit Verkäufen in mehr als hundert Länder. Als Erfolgsgeheimnis der Reihe bezeichnete Schimpf in der „Welt“ einmal das unaufgeregte Agieren der Münchner Ermittler. „Es gibt zu viele Krimiserien, die mit Schießereien und Gewalt und explodierenden Autos arbeiten – und ‚Der Alte‘ ist eine der wenigen, die das nicht macht.“
Danach wurde es ruhig um den gebürtigen Berliner, der vor Jahrzehnten mit seiner Frau, der Schauspielerin Ilse Zielstorff, nach München gezogen war. Nun ist Schimpf gestorben, knapp zehn Jahre nach seiner Frau. Schimpf und seine Frau spielten zusammen Theater, ab den 70er Jahren war Schimpf immer häufiger im Fernsehen zu sehen.
Schimpf wurde im Zweiten Weltkrieg schwer verletzt
Als Schimpf 1986 als „Der Alte“ anfing, hatte er bereits reichlich Schauspielerfahrung hinter sich. Seit den 1950er Jahren stand er auf der Bühne und vor der Kamera. In der ARD-Krimireihe „Tatort“ spielte er ebenso mit wie in fast 50 Folgen der Krimi-Serie „SOKO 5113“.
Viel zu verdanken hatte er dem Münchner Produzenten Helmut Ringelmann, der das Unterhaltungsfernsehen mit Erfolgsformaten wie „Derrick“ oder „Der Kommissar“ geprägt hatte. 1984 holte er Schimpf für die Drama-Serie „Mensch Bachmann“, die Samstagabend im ZDF lief.
Schimpf war am 14. November 1924 in Berlin als Sohn eines Marineoffiziers zur Welt gekommen. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen und erlitt eine schwere Kopfverletzung. Nach dem Krieg lernte er zunächst Kaufmann, bevor er dann Schauspieler wurde.