Durch
einen katastrophalen Anfängerfehler im 55. Zug verliert der Chinese Ding Liren
die 14. und letzte Partie der Schach-WM und büßt seinen Titel ein. Neuer
Weltmeister ist der erst 18-jährige Gukesh aus Chennai in Indien.
Ding hatte
Weiß, konnte aus der Öffnung heraus aber keinen Vorteil erzielen. Nachdem viel
Material vom Brett verschwunden war, hatte man am Spielort in Singapur den
Eindruck, dass es bald zu einem Remis käme und damit zu einem Stechen am
Freitag.
Im 31. Zug
entstand ein Endspiel mit je einem Turm und einem Läufer. Gukesh hatte drei Bauern,
Ding nur zwei, was bei adäquater Verteidigung aber kein Problem hätte sein
sollen. Gukesh spielte weiter und drückte, in der Defensive wurde Ding die Zeit
wie schon in vielen Partien zuvor knapp. Dann unterlief ihm der Fehler. Gukesh
konnte Turm und Läufer abtauschen und hatte ein gewonnenes Bauern-Endspiel – eine
Stellung, die jeder Club-Spieler beherrscht. Ein so dramatisches wie plötzliches
Ende des nahezu dreiwöchigen Duells.
Ein ausführlicher Bericht unseres Schachreporters Ulrich Stock folgt. Alle Texte von der Schach-WM in Singapur lesen Sie hier. Der Großmeister Niclas Huschenbeth liefert zudem für ZEIT ONLINE eine Videoanalyse zu.