Sandro Wagner: FC Augsburg trennt sich von Trainer in Bundesliga

Das Bundesliga-Intermezzo von Sandro Wagner ist vorerst beendet. Der FC Augsburg und der ehemalige Assistenzcoach von Bundestrainer Julian Nagelsmann beendeten das ambitionierte Projekt nach nur fünf Monaten „im gegenseitigen Einvernehmen“.

Am Wochenende hatten die bayerischen Schwaben 0:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim verloren. Dadurch hatte sich die Situation in der Fußball-Bundesliga weiter verschlechtert.

Nur vier Siege in 14 Spielen

Klub und Trainer sahen sich nun zum Handeln gezwungen. In 14 Pflichtspielen unter der Regie von Wagner gab es vier Siege, ein Remis sowie neun Niederlagen. Im Sommer hatte er in Augsburg einen Vertrag bis einschließlich 30. Juni 2028 unterschrieben.

In den Gesprächen nach dem Spiel in Hoffenheim haben wir festgestellt, dass der Glaube und die Überzeugung fehlen, in der aktuellen Konstellation den Turnaround zu schaffen. Für uns steht bei jeder Entscheidung, die wir treffen, immer das Wohl des FCA im Zentrum, und deswegen sind wir zu diesem Entschluss gekommen“, sagt FCA-Geschäftsführer Michael Ströll.

Bis zur Winterpause übernimmt der ehemalige Augsburger Trainer Manuel Baum. Baum war in den Jahren 2016 bis 2019 Trainer des Fußball-Bundesligisten. Im Sommer war er als Leiter Entwicklung & Fußballinnovation zum FCA zurückgekehrt. Am Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) trifft Augsburg auf Bayer Leverkusen.

Wagner verzichtete auf WM

Für den 38 Jahre alten früheren Nationalspieler Wagner ist es ein bitteres Erlebnis. Es war sein erster Cheftrainer-Job in der deutschen Eliteliga. Dafür hatte er sogar seinen reizvollen DFB-Posten bei der Nationalmannschaft ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA aufgegeben. Zuvor hatte der frühere Bayern-Profi im Nachwuchs der SpVgg Unterhaching und das Drittliga-Team des Vereins trainiert, danach war er zum Deutschen Fußball-Bund gewechselt. Nach einem Posten dort im Nachwuchsbereich stieg er zum Nagelsmann-Assistenten auf.

„Ich habe die Aufgabe beim FCA immer mit großer Energie und Leidenschaft ausgeübt“, sagte Wagner und ergänzte: „Wir wollten gemeinsam viel verändern, leider ist uns das in der kurzen Zeit nicht wie erhofft gelungen.“

„Glaube und Überzeugung“ für einen „Turnaround“ fehlten: Sandro Wagner verabschiedet sich vom FC Augsburg.
„Glaube und Überzeugung“ für einen „Turnaround“ fehlten: Sandro Wagner verabschiedet sich vom FC Augsburg.dpa

Wagner war im Sommer mit großen Ambitionen und großem Tatendrang beim FCA eingestiegen. „Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Die Rahmenbedingungen dafür sind in Augsburg hervorragend. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig“, sagte er damals. Der Start war verheißungsvoll, aber schnell gab es empfindliche Rückschläge.

Der Verein hatte sich nach der vergangenen Saison vorzeitig von Jess Thorup getrennt. Der Däne hatte die Augsburger im 14. Bundesligajahr auf Platz zwölf geführt. Aber die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Ströll wollten mit Wagner das nächste Fußball-Level erreichen. Mit einer aktiveren und auch attraktiven Spielweise sowie einer besseren Förderung eigener Talente.

Mit dem eloquenten und selbstbewusst auftretenden Wagner sollte zudem ein Imagewechsel vollzogen werden; weg von der „graue Maus“-Erscheinung, hin zu einer größeren Außenwirkung. Die wurde mit Wagner auch erreicht, aber nicht im erhofften Kontext.