
Stand: 23.09.2025 21:57 Uhr
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Sandorn ist für hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt. Aber das Superfood enthält auch Antioxodantien und andere Inhaltsstoffe mit gesunder Wirkung unter anderem auf Herz-Kreislauf-System, Wundheilung und Psyche.
Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts wird Sanddorn auch „Zitrone des Nordens“ genannt. Das Ölweidengewächs trotzt Wind und Wetter, verträgt Salz und wächst auf sandigen Böden. Besonders an der Ostseeküste ist die Pflanze weit verbreitet. Aber auch in den Alpenregionen und in Asien ist sie beheimatet. Sanddorn wird in Deutschland in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt oder Brandenburg auch auf Plantagen angebaut. Weltweit gilt China als größter Produzent.
Die Beeren des Sanddorns haben einen sehr hohen Fruchtsäuregehalt und eignen sich aufgrund des starken säuerlich-herben Geschmacks nicht zum rohen Verzehr. Die Frucht wird aber beispielsweise zu Saft, Sirup, Kapseln, Tee oder Öl verarbeitet. Auch Speisen wie Joghurt oder Müsli gibt es mit Sanddorn.
Wirkung von Sanddorn: Gesunde Wirkstoffe für Körper und Psyche
Dem Sanddorn werden intensive Wirkkräfte für die Gesundheit zugeschrieben. Aber: Es gibt keine wirklich robuste wissenschaftliche Datenlage. Deshalb wird Sanddorn nicht anstelle von bewährter Medizin eingesetzt. Erfahrungen in der Praxis und etliche Studien mit unterschiedlichen Ausrichtungen zeigen allerdings, dass die Inhaltsstoffe des Sanddorns sich positiv auf die Gesundheit auswirken können.
Sanddornsaft oder Sanddorntee: Vitamin C stärkt Immunsystem
Sanddornbeeren enthalten bis zu 20 Mal so viel Vitamin C wie Zitronen. Deshalb wird Sanddorn sehr gerne zur Vitamin-Anreicherung in Immunpräparaten verwendet – in Säften, Extrakten oder auch Lutschtabletten. Sanddorn stärkt also das Immunsystem und kann damit auch gegen Infektionen in der Erkältungszeit schützen.
Superfood: Sanddorn ist reich an Vitamin B12
Sanddornbeeren sind neben Vitamin C auch eine gute Quelle für Vitamin B12. Da das für den Körper wichtige Vitamin B12 bevorzugt in tierischen Produkten wie Milch oder Fleisch vorkommt, kann Sanddorn für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, eine Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln sein.
Sanddornöl – gut für die Haut
Für die Anwendung von Sanddorn als Öl auf wunder Haut und lädierten Schleimhäuten gibt es gute Erfahrungen: Sanddornöl ist sehr reichhaltig an Linol- und Linolen-Säuren und hat sehr viel Beta-Carotin. Deswegen hat es eine orange Farbe. Das Öl enthält außerdem viel Vitamin C. Die Zusammensetzung sorgt für eine sehr gute Wundheilung. Sanddornöl wird vor allem bei Verbrennungen, zur Narben-Pflege aber auch bei leichten Wunden eingesetzt.
Auch in Kosmetikprodukten findet Sanddornöl häufig Verwendung: gegen raue, schuppige oder trockene Haut. Auch der Hautalterung soll das reichhaltige Öl entgegenwirken. Wichtig ist, dass man es auf die nasse Haut aufträgt. So kann der Körper das Öl am besten aufnehmen.
Sanddorn als Helfer für die Mundschleimhaut
Eine andere Anwendungsmöglichkeit des Sanddorn-Fruchtfleisch-Öls ist die Pflege, weil es aufgrund seiner zellregenerierenden Eigenschaften speziell für stark zerstörte Mundschleimhaut angewendet wird. Unter Beschwerden mit der Wundheilung ihrer Mundschleimhaut leiden oftmals Krebspatientinnen und Krebspatienten – als Folge einer Strahlen- oder Chemotherapie. Ein Ausstreichen der Mundschleimhaut sorgt für Linderung.
Sanddorn: Gut für Blutdruck und Herz-Kreislauf-System
Sanddorn enthält Flavonoide. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Blutgefäße elastisch halten können. Eine Folge: Die Gefahr für Bluthochdruck sinkt – und so das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Arterienverkalkung. Im Sanddorn wurden bisher mehr als 90 Flavonoide gefunden. Eine Studie aus 2009 und eine Studie aus 2002 zeigen zudem, dass Flavonoide aus Sanddorn die konventionelle Medikamenten-Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck unterstützen können.
Sanddorn wirkt positiv auf Cholesterinspiegel, Blutzucker und bei Entzündungen
Bei einer Fettstoffwechselstörung kann ein zu hoher Cholesterinspiegel (LDL) im Blut vorliegen. Sanddornsaft kann hier zu einer Verbesserung des Cholesterinspiegels führen: Das „gute“ HDL erhöht sich im Verhältnis zum „schlechten“ LDL.
Ergebnisse einer Studie weisen darauf hin, dass Sanddorn das Potenzial hat, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und so vor Diabetes zu schützen.
Bei akuten Entzündungen oder Infektionen steigt im Blut die Konzentration des sogenannten CRP-Wertes. Dieser kann ein wichtiger Hinweis auf bakterielle Infektionen, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose sein. Es konnte in Studien nachgewiesen werden, dass das C-reaktive Protein durch die Einnahme von Sanddorn abfällt. Entscheidend hierfür ist der hohe Vitamin-C-Gehalt der Frucht.
Abnehmen mit Sanddorn?
In einer Studie konsumierten 80 übergewichtige Frauen getrocknete Sanddornbeeren, Öl, phenolische Extrakte gemischt mit Maltodextrin (1:1) oder gefrorenen Preiselbeeren für einen Zeitraum von einem Monat.
Es hat sich gezeigt, dass die Einnahme von Sanddorn den Fettstoffwechsel bei Personen mit zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen verbessert. Aber: Sanddorn hat keine erkennbare Wirkung auf den Fettstatus bei Menschen, die im Allgemeinen gesund sind.
Forscher aus Kanada haben in einer Studie festgestellt, dass Sanddorn bei übergewichtigen Menschen einen gewichtsreduzierenden Effekt haben kann. Das als Hunger-Signalgeber bekannte Hormon Leptin verringert seine Aktivität. Die Lust auf Süßigkeiten soll sich verringern.
Wechseljahre: Sanddornöl kann Symptome lindern
In den Wechseljahren oder als Nebenwirkung einer Brustkrebstherapie leiden viele Frauen unter Scheidentrockenheit. Eine Studie zeigte, dass die Einnahme von Sanddornöl die Beschwerden lindern kann. Auch Sanddorn-Intimcreme, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird, kann helfen.