
Die Wartereihen vor den Boutiquen, Showrooms und Installationen in Mailand war noch länger, die Cocktail-Locations noch exklusiver, die Wege zwischen den Messehallen noch weiter und prominente Namen noch zahlreicher vertreten: Die diesjährige Ausgabe des Salone del Mobile, der größten Möbelmesse der Welt, platzte aus allen Ziernähten. Dennoch hatte man, vor allem bei den vielen Markenpräsentationen in der Innenstadt, oft das Gefühl, wenig Substanzielles oder gar Neues zu sehen. Große Inszenierungen – auch nahezu alle wichtigen Marken aus der Mode präsentierten wieder ihre Vision der Häuslichkeit – erschöpften sich bei genauerem Hinsehen in Retrocharme, wuchtiger Opulenz oder ergingen sich in etwas hilflosen Jubiläen und Comebacks. Es wurde viel gefeiert, aber es war nicht immer klar, was eigentlich.