
Im Verfahren gegen die mutmaßliche rechtsextremistische terroristische Vereinigung Sächsische Separatisten liegen den Ermittlern Hinweise auf ein mögliches Waffenlager vor. Nach Informationen von ZEIT ONLINE durchsuchten Polizisten ein Feld, Hecken und einen Grünstreifen am Rand des sächsischen Ortes Brandis. Die Umgebung an einem Bahnübergang ist weitläufig abgesperrt. Das Bundeskriminalamt und die sächsische Polizei übernahmen die Suchmaßnahme.
Die Leitung liegt bei der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe, die die Aktion ZEIT ONLINE auf Anfrage bestätigte. Seit November 2024 hatte die Behörde Haftbefehle gegen sieben mutmaßliche Mitglieder der Sächsischen Separatisten erhoben. Sie wirft den jungen Männern im Alter von 21 bis 25 Jahren vor, eine rechtsextreme Terrorgruppe gegründet zu haben, die nach einem „Kollaps“ des Staates Gebiete in Sachsen mit Waffengewalt erobern und „ethnische Säuberungen“ durchführen wollte. Die militante Vereinigung soll von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt sein. Ihre Mitglieder verbinde eine tiefe Ablehnung der Demokratie.
Sie sollen nach dem Umsturz geplant haben, ein am Nationalsozialismus orientiertes Gesellschaftssystem zu errichten. Dazu hätten sie unter anderem paramilitärische Übungen durchgeführt, den Häuserkampf und den Umgang mit Schusswaffen trainiert.
Lokalpolitiker in der AfD
Die Beamten fanden bereits bei Razzien im vergangenen Jahr nicht registrierte Waffen, Tarnfleckanzüge, Gefechtshelme, Gasmasken und Schutzwesten. Deshalb schätzen die Behörden die Gruppe als gefährlich ein, heißt es aus Sicherheitskreisen. Seit der Gründung der Vereinigung im Jahr 2020 sollen sich die Männer mit deutscher Staatsbürgerschaft auf den „unausweichlichen Systemsturz“ vorbereitet haben. Während ihrer paramilitärischen Trainings mit Schusswaffen und in Kampfausrüstung sollen sie Nacht- und Gewaltmärsche sowie Patrouillengänge eingeübt haben.
Das Verfahren ist auch deshalb politisch brisant, weil mindestens drei der Festgenommenen als Lokalpolitiker oder Funktionäre für die sächsische AfD und deren früherer Nachwuchsorganisation Junge Alternative aktiv waren. Der sächsische Landesverband ist als gesichert rechtsextrem eingestuft.