Rund 180 Migranten nach Bootsunglück vor Jemen vermisst

Nach Bootsunglücken vor der Küste des Jemens befürchten UN-Helfer mehr als 180 Tote. Wie die UN-Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf mitteilte, waren zwei Boote mit Migranten am Vortag bei schwerem Seegang gekentert.

Mindestens 124 Männer und 57 Frauen seien an Bord gewesen, hieß es. Bislang seien nur zwei jemenitische Besatzungsmitglieder gerettet worden; der Rest werde vermisst.

Die Boote waren nach Angaben der IOM trotz äußerst schlechten Wetters vom Horn von Afrika aufgebrochen. Besonders zu dieser Jahreszeit gilt das Risiko als besonders hoch. Die Migranten verunglückten in der Nähe der Meerenge zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.

Migrationsroute in Richtung Golfstaaten

Migranten aus Ländern wie Äthiopien und Somalia machen sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben immer wieder auf die gefährliche Reise in den Jemen. Sie wollen sich zumeist weiter nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten durchschlagen, um dort Arbeit zu suchen. Viele der Migranten bleiben jedoch im Jemen stecken, wo seit 2014 ein bewaffneter Konflikt herrscht.

Voriges Jahr erreichten mehr als 60.000 Migranten den Jemen. Seit 2014 sind nach Zählung der IOM auf dieser Route mehr als 3.400 Menschen ums Leben gekommen oder verschwunden.