
Liebes Forum, ich war lange Zeit stiller Mitleser und habe letztes Jahr im Dezember meine Fahrerlaubnis nach erfolgreicher MPU mit Abstinenz zurückerhalten (erstmalige Trunkenheitsfahrt 1,8 Promille, damals A3 laut Psychologe aber ich wollte kein KT). Im Juli diesen Jahres dann ein Rückfall. Ich befinde mich seither wieder in psychologischer Betreuung, weil es mir im Nachgang sofort bewusst wurde. Zurück zum Vorfall: ich war in Berlin alleine auf einem Festival und hatte mich mit ein paar Leuten dort angefreundet, mit denen es dann zum Alkoholkonsum kam (dieses sich Mitreißen lassen in einer Gruppe mit übermäßigem Trinken kannte ich bisher nicht in meinem Leben, das war das erste Mal und meine Mechanismen haben versagt, meine aktuelle Baustelle). Auf dem Rückweg gegen 23:30 Uhr wollte ich ein Uber nehmen, entschied mich jedoch nach kurzer Fahrt spontan in die U-Bahn umzusteigen um Geld zu sparen. Der Uberfahrer ließ mich an der U-Bahn Haltestelle an einem Park raus und ich überquerte die Straße an einer Ampel. Mittlerweile konnte ich nicht mehr sicher gehen und wollte mich zunächst ausruhen auf einer Parkbank, wobei ich dann stürzte und mir Schrammen zuzog (u.a. am Handrücken zwei kleine Stellen). Auf der Bank schlief ich wohl für einige Minuten, hinterher fehlte mein Portemonnaie und Handy (vmtl. beklaut worden). Ich konnte mich nicht mehr an alle Details erinnern, was mir nun riesige Sorgen bereitet (vielleicht sogar auf der Straße gestürzt usw.? Furchtbare Gedanken).
Ich ging nach der Pause zurück auf die andere Straßenseite, weil dort eine Polizeistation aufgebaut war, um den Verlust zu melden, wurde aber weggeschickt man könne heute Nacht nichts tun (am nächsten Tag erneut versucht bei einer anderen Polizeistelle, dann ging es, Anzeige gegen unbekannt). An der U-Bahn Station standen Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs, die mir den Weg zurück zu meinem Hotel beschrieben, sodass ich nach ca. 45 min Fahrt gegen 3:30 Uhr dort ankam. Weshalb ich mir so große Sorgen mache: was, wenn mich die Polizei so vorgefunden hätte, torkelnd, stürzend? Musste ich pusten? Kam es sogar zur Blutentnahme? Gewahrsam? Mit dem Horrorszenario Meldung an die Führerscheinstelle?
Wie gefährlich mein Alkoholproblem ist, ist mir bewusst und ich bin froh wieder bei meinem Psychologen sein zu dürfen. Rückfälle zeichnen ein Alkoholproblem leider und ich komme mir vor wie ein Versager, werde aber gestärkt daraus hervorgehen mit meinem lieben Psychologen, daran glaube ich sehr. Wäre ich in Gewahrsam gewesen wäre sicherlich schon lange ein Schreiben gekommen bzgl. Anhörung und Kostenzahlung und ich wäre auch sicherlich nicht schon nach 1-2h entlassen worden (weil ich ja gegen 3:30 bereits zurück im Hotel war). Meiner Erinnerung nach hatte ich *keinen* Kontakt mit der Polizei, dass ich mitgenommen worden wäre. Das hätte die andere Polizeistelle am nächsten Tag sicherlich im System gesehen bei meiner Anzeige gegen unbekannt und mich darauf angesprochen. Mein Gedankenkarussel spinnt sich jedoch alles zusammen, z.B. die kleinen Wunden am Handrücken als Einstichstellen einer Blutentnahme etc. (absurd).
Die Sache ist knapp drei Monate her, nach allem was ich bisher recherchiert habe über dieses tolle Forum: wird nichts weiter passieren. Ich hoffe ich könnt mir ein paar beruhigende Worte zukommen lassen, danke, Alex