Rotation oder volle Kapelle: Wie plant FC-Bayern-Coach Kompany für den Dortmund-Kracher?

München – Vincent Kompany hat einen schönen Satz geprägt in seiner ersten Saison als Cheftrainer des FC Bayern. „Ein verlorenes Spiel können wir nicht mehr gewinnen. Das nächste Spiel schon.“

Jedes Spiel, jedes Ergebnis und jedes Erlebnis prägt und beeinflusst das darauffolgende Spiel. Das 1:2 gegen Inter Mailand im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales war ein Rückschlag – ja, aber nur ein Teil der wohl wichtigsten neun Tage der Saison. „Es fühlt sich noch nicht an wie eine Niederlage, wir haben noch ein Rückspiel“, sagte Kompany am Freitagvormittag an der Säbener Straße mit Blick auf den Mittwoch.

Zwischendrin, an diesem Samstag (18.30 Uhr, Sky), kommt Borussia Dortmund vorbei. Zum 112. Mal in der Bundesliga-Geschichte steigt der deutsche Clásico. Der perfekte Zeitpunkt? Der falscheste Zeitpunkt? Auf jeden Fall ein schwarz-gelb gewürztes Sandwich-Spiel zwischen zwei K.o.-Spielen der Königsklasse.

Dortmund kommt mit 0:4-Pleite aus Dortmund nach München

Auch Dortmund kommt mit einer Vorgeschichte. Mit einer krachenden Niederlage im Kopf und in den Gliedern – 0:4 beim FC Barcelona. Das verunsichert, Wut gärt. Aber es kann auch befreien, weil das Rückspiel (Dienstag) wohl eine chancenlose Angelegenheit zu werden droht.

Für die Bayern und Kompany ist das Spiel am Samstag eher eine Etappe und eine Chance, Energie aufzuladen. „Im Spiel gegen Inter gab es viel Gutes“, sagte Kompany und führte fort: „Nur: Wir haben nicht gewonnen, aber wir haben noch nicht verloren.“ Kurze Pause. Er blickte in die Gesichter der Reporter im fensterlosen Presseraum an der Säbener Straße. Der 39-Jährige knüpfte an: „Versteht Ihr das? Das ist auch eine wichtige Einstellung.“ Kompany könnte Führungskräfte-Seminare zum Thema „Positives Denken“ geben.

In seinem Job als Bayern-Trainer aber muss er Spiele gewinnen. Am besten alle. Den Klassiker sowieso. Hat er auch noch nicht. Im Herbst gab’s ein 1:1 im Signal-Iduna-Park. Insgesamt sind die Münchner seit zwei Spielen ohne Siege gegen den BVB.

Bayern hat aktuell sechs Punkte Vorsprung auf Leverkusen

Aktuell hat der FC Bayern in der Meisterschaft sechs Punkte Vorsprung (plus die weitaus bessere Tordifferenz) auf Verfolger und Titelverteidiger Bayer Leverkusen, das am Samstagnachmittag zu Hause gegen Union Berlin mit einem Dreier vorlegen kann. Vor den letzten sechs Partien können sich die Münchner keinen Ausrutscher erlauben. Kompany erwartet von seiner Mannschaft „eine Reaktion. In dieser Situation sind wir am gefährlichsten.“

Macht es die Aufgabe leichter, dass der BVB lediglich als Tabellen-Achter und frisch gerupft von Barça daherkommt? Dieses Duell habe „überhaupt nicht“ an Glanz verloren, so Kompany, der – für seine Verhältnisse – ungewöhnlich offensiv anmerkte: „Ich bin ein Fan davon, dass diese Spiele extra scharf und besonders sind.“

Mit welchem Personal? Mit wie viel Rotation? Wenig. Stammkräfte schonen, mit dem Risiko, Punkte gegenüber Verfolger Leverkusen liegenzulassen? Oder die volle Kapelle ins Gefecht schicken, mit dem Risiko, Verletzungen zu riskieren bzw. zu viele Körner liegenzulassen? Das ist Kompanys Spagat im kniffligen Klassiker.

FC Bayern hat weiter große Personalprobleme

Zu den Langzeitverletzten Jamal Musiala, Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Hiroki Ito kommen die Ausfälle von Torhüter Manuel Neuer (Kompany: „Auch für das Inter-Rückspiel können wir da noch nichts sagen. Wenn es eine Chance gibt, wäre das sehr optimistisch“) sowie Kingsley Coman und Aleksandar Pavlovic, die zwar wieder ins Training eingestiegen sind, aber höchstens eine (vage) Option von der Bank sind. Er habe nur „15 Spieler mit Bundesligaerfahrung zur Verfügung“, sagte Kompany und erklärte – wieder das Gute im Schlechten betonend: „Das bereitet weniger Kopfschmerzen. Du brauchst jeden, du musst dir nicht so viele Gedanken machen.“

Mit Sacha Boey, João Palhinha, Serge Gnabry und Thomas Müller könnten vier Einwechselspieler vom Mittwoch reinkommen.

Übrigens: BVB-Trainer Niko Kovac, von Sommer 2018 bis November 2019 auf der Bayern-Bank, konnte als Coach noch kein Spiel gegen die Münchner gewinnen (ein Remis, sieben Niederlagen). Macht’s noch kniffliger.

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