
Christoph Kramer trinkt Kurkuma-Latte und streckt im Tagescafé in Düsseldorf-Pempelfort seine weißen Turnschuhe unter den Tisch. Er frühstückt fast jeden Tag hier, die Zeit hat er ja, er ist seit wenigen Monaten im Ruhestand. Mit 34 Jahren und zumindest in Bezug auf seinen Hauptberuf, Fußballprofi. Im Nebenerwerb vermarktet er eine wortspielverliebte Weinlinie, spricht in Podcasts und im Fernsehen über seinen Sport und kickt in einer bunt zusammengestellten Liga, deren Spiele vor allem im Internet zu sehen sind. Und in einer weiteren neuen Rolle sagt er nun Sätze, die sich mit den Erträgen aus einer Profisportlerkarriere im Rücken sicher leichter sagen lassen denn als freier Künstler. Die man von Vertretern früherer Fußballergenerationen dennoch eher nicht gehört hat: „Also ich habe total Gefallen gefunden an diesem Schriftstellerleben. Das finde ich richtig geil, das macht mir richtig Bock. Und deswegen möchte ich natürlich, dass das ein Erfolg wird.“