Rohstofffonds: Bundesregierung beteiligt sich an Lithiumprojekt mit Australien

Der Rohstofffonds der Bundesregierung hat sich an einem Projekt des australischen Unternehmens Vulcan Energy zum Abbau von Lithium im Oberrheingraben beteiligt. Das sogenannte Lionheart-Projekt ist das erste, in das der Fonds bislang investiert hat. „Mit dem ersten Projekt aus dem deutschen Rohstofffonds setzen
Deutschland und Australien ein starkes Signal für eine resilientere und
strategischere Rohstoffversorgung“, kündigte Bundeswirtschaftsministerin
Katherina Reiche
 (CDU) an.

Vulcan Energy gab eine Finanzierungsvereinbarung für sein
Projekt mit einem Volumen von rund 2,2 Milliarden Euro bekannt. „Das Projekt
ist vollständig finanziert“, sagte Vulcan-Chef Francis Wedin der
Nachrichtenagentur Reuters und kündigte für Freitag den Spatenstich an. Der Rohstofffonds wird laut Bundeswirtschaftsministerium bis zu 150 Millionen Euro investieren. Auch andere sind beteiligt: Gut die Hälfte der Summe entfällt auf Kredite von
Geschäftsbanken sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB), wie das
Unternehmen am Mittwoch mitteilte. 

Der Bund und die Länder
Hessen und Rheinland-Pfalz unterstützen das Projekt mit
insgesamt gut 350 Millionen Euro. Investoren aus der Industrie sind ebenfalls eingestiegen. Zudem habe die Exportkreditagentur der australischen Regierung (EFA) bei der
Finanzierung „eine wesentliche Rolle gespielt, indem sie frühzeitig eine
Bewilligung für 120 Millionen Euro für das Projekt erteilt hat“, hieß es vom Bundeswirtschaftsministerium.

Fonds soll Rohstoffversorgung absichern

Mit dem Fonds will sich die Bundesregierung entweder direkt oder mit
Garantien an neuen Rohstoffabbauprojekten beteiligen, um deutschen
Unternehmen alternative Lieferpartner zu ermöglichen
. Hintergrund ist
die Abhängigkeit bei wichtigen Rohstoffen vor allem von China. Lithium steht seit 2023 auf der Liste strategisch wichtiger
Rohstoffe der Europäischen Union.

Bei dem Projekt werde Lithiumhydroxid-Monohydrat aus
geothermischer Sole hergestellt, das Material wird für die
Herstellung von Batterien gebraucht. Zugleich werden bei dem Vorgang Wärme und Strom aus
erneuerbaren Energien erzeugt. Vulcan Energy zufolge wird in der
ersten Projektphase angestrebt, 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr zu
produzieren. Dies reiche für die Herstellung von Batterien für etwa
500.000 Elektrofahrzeuge. Demnach soll das Projekt „erheblich“ zur Erreichung der Klimaziele beitragen.