Wo Roberto Blanco (88) auftaucht, ist gute Laune garantiert. Der Sänger zählt seit den 1960er-Jahren zu den festen Showgrößen im deutschen Schlager und denkt auch mit 88 Jahren noch nicht an die Rente. Im Laufe seiner 70-jährigen Karriere hat Roberto Blanco einiges erlebt – und verrät nun ehrlich, welche Entwicklungen in der TV-Branche ihm überhaupt nicht gefallen.
Roberto Blanco: Sänger trauert um „beste Zeit des Showbusiness“
Im Interview mit der „Berliner Morgenpost“ gerät Roberto Blanco zunächst ins Schwärmen über seine Entertainment-Vergangenheit: „Ich hatte das Glück, die beste Zeit des deutschsprachigen Showbusiness zu erleben. ‚Hitparade‘, ‚Starparade‘, ‚Wetten, dass..?‘, ‚Musikantenstadl‘ – ich war überall dabei.“
Der 88-Jährige erzählt stolz: „Meine Show ‚Ein Abend mit Roberto‘ hatte 17,8 Millionen Zuschauer und knapp 50 Prozent Marktanteil. Und das alles live, mit Orchester, Big Band, Chor, Ballett, vollem Risiko.“ Wenn er an die heutige TV-Landschaft denke, werde er hingegen wehmütig: „Dieses Knistern, das Adrenalin vor dem Auftritt. Das fehlt mir.“
Gagen-Ungerechtigkeit im TV: „Show ist kein Hobby“
Im Laufe der Jahre habe er eine unschöne Entwicklung beobachten müssen, was die Wertschätzung von Künstlern betrifft: „Als ich anfing, wurde im Fernsehen noch ordentlich bezahlt. Musikalische Gäste bekamen Gage, manchmal sogar in Form von Cash direkt nach der Show.“

© imago/Brigani-Art
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Doch diese Zeiten sollten sich plötzlich ändern: „Irgendwann bekam ich dann einen Anruf: ‚Wir haben ein neues Konzept für die Show – es gibt keine Gage mehr.‘ Wow, ein großartiges neues Konzept! Ich habe gesagt: ‚Dann laden Sie mich bitte nicht mehr ein.'“ Denn für Roberto Blanco steht fest: „Die Sender geben Millionen für Fußballrechte aus, aber Künstlerinnen und Künstler sollen für Ruhm und Ehre arbeiten? Show ist kein Hobby, das ist ein Beruf.“
Schlagerstar über Florian Silbereisen: „Fast immer die gleichen Gäste“
Schließlich kommt Roberto Blanco auch auf jüngere TV-Gesichter zu sprechen: „Es gibt Kollegen, die machen das sehr gut und professionell. Giovanni Zarrella zum Beispiel oder Florian Silbereisen[.]“

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Doch an „Traumschiff“-Star Florian Silbereisen hat Roberto Blanco auch eine kleine Kritik zu üben: „Ein sehr netter Kerl – aber er hat fast immer die gleichen Gäste. Das ist wie eine kleine Mafia, wenn ich das so sagen darf: Helene Fischer, Roland Kaiser; alles tolle Leute, aber man sollte auch neuen Gesichtern eine Chance geben.“ Eine Kritik, die in der Welt des deutschen TV-Schlagers schon mehrfach geäußert wurde.
