Rente und junge Gruppe in der Union: Lauch statt Eiche


Wenn Politiker, die jung sind oder sich dafür halten, jedenfalls sich aber so nennen, Lobbyarbeit für die Alten machen, haben sie ihren Beruf verfehlt – oder sollten zumindest ihr Etikett ­ändern. Natürlich ist die Sicherung einer wohlverdienten auskömmlichen Rente ein notwendiges allgemeinpolitisches Anliegen. Wenn allerdings etwas systemisch aus dem Ruder läuft, wenn die Schaffenskraft der Jüngeren heute schon erdrosselt zu werden droht, dann muss Alarm geschlagen werden.

Heute schon handeln

Und zwar auch schon heute. Vorausschauendes Handeln ist eben nicht nur bei der Verteidigung, in der Migrationspolitik sowie der inneren Sicherheit und auf dem Feld des Umweltschutzes gefragt, sondern auch in der Sozialpolitik, auch bei der Rente.

Obwohl sich die „Junge Gruppe“ in der Union durchaus auf die Werte ihrer Parteien und auf den Koalitionsvertrag berufen kann, bleibt ihre Durchsetzungskraft fraglich. Ankündigen kann man viel. Doch gerade weil es auf diese Stimmen durchaus ankommen kann, dürften sich das vermeintliche Widerstandsnest in der Union, wenn es denn ernst wird und die Fraktionsführung mit dem Weichkochen beginnt, als biegsam wie Lauch erweisen. Ausgeschlossen bleibt es immerhin nicht, dass Argumente noch wirken. Man muss gar nicht an all die Wahlversprechen erinnern, um festzustellen: Dieses Land hat genug Potential, um aus eigener Kraft und ohne überbordende Schulden ein gerechter Sozialstaat zu sein.