Nebelschwaden senkten sich wie ein eindrucksvoller Spezialeffekt hinab auf den Münchner Fußballrasen. Das Flutlicht setzte die weißen Wölkchen in Szene wie in einem dieser Edgar-Wallace-Filme, in denen es außer Nebel auch noch Käuzchen- und Unkenrufe sowie quietschende Türen gibt. Und gruselig mutete auch die Anzeigetafel an. 67 Minuten waren gespielt und Mainz 05 führte tatsächlich 2:1 gegen den FC Bayern. Der eine oder andere Münchner Fan war angesichts einer wie vor Kälte erstarrten Partie schon innerlich darauf vorbereitet gewesen, gleich den Mönch mit der Peitsche oder den Buckligen von Soho durch die Arena schreiten zu sehen. Doch dann war es der überaus freundliche und gar nicht bucklige Koreaner Jae-Sung Lee, der nach seinem Treffer auf den Knien über den Rasen rutschte und sich eines Zwischenstandes erfreute, den er garantiert nicht hatte kommen sehen.
