Reinhold Messner spricht über Entscheidung von Laura Dahlmeier: „Schwer erträglicher Moment“

Am 28. Juli 2025 verunglückte die Biathletin Laura Dahlmeier (†31) bei einem Steinschlag in Pakistan tödlich. Familie, Freunde, Kollegen und Fans trauerten öffentlich um die sympathische Sportlerin, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. Bislang wurde die Leiche nicht geborgen – denn Dahlmeier wollte nicht, dass andere dafür ihr Leben riskieren. Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner (80) äußert nun seine Meinung zu diesem letzten Wunsch der Verstorbenen.

Reinhold Messner über Laura Dahlmeier: „Schwer erträglicher Moment“

In der Sendung „Phoenix persönlich“ (Sonntag, 17. August 2025, 11.30 Uhr) kommt Reinhold Messner auf den letzten Wunsch von Laura Dahlmeier zu sprechen. Die Biathletin hatte schriftlich festgehalten, aus Rücksicht auf andere Menschenleben keine Bergung ihres Körpers zu wünschen, sofern sich diese als sehr risikoreich gestalten würde.

Der 80-Jährige Reinhold Messner meint dazu: „Die Entscheidung, ein Schriftstück zu hinterlassen, in dem sie sagt, im Falle einer Notlage möchte ich nicht gerettet werden, weil andere Leben damit in Gefahr kommen könnten, das finde ich nachvollziehbar.“

Doch für den Extremsportler ist auch klar: „Die Vorstellung, dass die Leiche am Berg verbleibt, ist ein schwer erträglicher Moment für die Angehörigen.“ Auch wenn Reinhold Messner den letzten Wunsch von Laura Dahlmeier respektiere, äußert er: „Deswegen bin ich der Meinung, man sollte das weiter diskutieren.“ Für den 80-Jährigen sollte die finale Entscheidung bei den Angehörigen liegen.

Laura Dahlmeier (†) wünschte ausdrücklich keine Bergung ihres Körpers, sofern diese andere Menschenleben in Gefahr bringen würde.
Laura Dahlmeier (†) wünschte ausdrücklich keine Bergung ihres Körpers, sofern diese andere Menschenleben in Gefahr bringen würde.
© IMAGO
Laura Dahlmeier (†) wünschte ausdrücklich keine Bergung ihres Körpers, sofern diese andere Menschenleben in Gefahr bringen würde.

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Reinhold Messner über Bergsteiger: „Sind wir Egoisten“

Der erfahrene Extremsportler ist sich des großen Risikos seiner Leidenschaft bewusst: „Bergsteigen heißt: Es ist die unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur. Und diese Auseinandersetzung hat das Potenzial, tödlich zu enden.“ Aus diesem Grund findet Reinhold Messner: „Nachdem wir unserer Leidenschaft ziemlich offen folgen, sind wir Egoisten, unseren Angehörigen gegenüber. Und wenn wir das nicht einsehen, dann wissen wir nicht, was wir tun. Ich stehe dazu.“