
Die Bürger in München haben klar für eine Olympiabewerbung ihrer Stadt gestimmt. Bei einem Referendum sprachen sich nach ersten Auszählungen etwa 62 Prozent dafür aus. Die Wahlbeteiligung lag mit mehr als 39 Prozent höher als bei jedem anderen Bürgerentscheid in der bayerischen Landeshauptstadt.
München ist die Bewerbung dabei jedoch noch nicht sicher. Der Deutsche Olympische Sportbund wird erst im kommenden Jahr
entscheiden, ob er sich mit Berlin, Hamburg, München oder der Region
Rhein-Ruhr um die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 bewirbt.
München habe „klar mit Ja gestimmt“, sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter
Reiter. Der Präsident des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Jörg Ammon, sprach von einem Traumergebnis. Auch Markus Söder freute sich über das Resultat: „Jetzt starten wir durch. Jetzt ziehen wir an. In den internationalen Rankings ist München die erfolgreichste deutsche Sportstadt. Wir sind unter den ersten Zehn. Alle anderen sind weiter weg“, sagte der bayerische Ministerpräsident auf der Wahlparty der Olympiabefürworter.
33,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten per Briefwahl ab. Die
Wahlberechtigten konnten folgende Frage auf dem Stimmzettel beantworten:
„Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um Olympische und Paralympische Sommerspiele bewirbt, die entweder im Jahr 2036, 2040 oder 2044
stattfinden?“ Rund 1,1 Millionen Menschen von Münchens 1,6 Millionen
Einwohnern waren stimmberechtigt.
Notwendiges Quorum beim Referendum erreicht
Durch
die hohe Wahlbeteiligung wurde das notwendige Quorum erreicht. Wenn nicht
mindestens zehn Prozent aller Stimmberechtigten für eine Bewerbung gestimmt hätten,
müsste sich der Stadtrat nicht an das Ergebnis halten.
Die
Stadt München und der Freistaat Bayern erhoffen sich durch eine mögliche
Austragung positive Effekte für den Sport in ihrer Region. Kritiker begründen
ihre Haltung vor allem mit hohen Kosten. Das dafür notwendige Steuergeld könne
sinnvoller eingesetzt werden.
Im
deutschen Wettstreit gilt Münchens Konzept als aussichtsreicher Favorit. Im
Vergleich zu den Mitbewerbern aus Berlin, Hamburg und Rhein-Rhur lobten
Experten Münchens Vorschlag zum aktuellen Zeitpunkt als ausgereift. Ein Referendum
an Rhein und Rhur soll voraussichtlich am 19. April 2026 stattfinden, in
Hamburg ist es für den 31. Mai 2026 geplant. Erst
im Herbst 2026 soll voraussichtlich der deutsche Bewerber bestimmt werden –
durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung beim Deutschen Olympischen
Sportbund (DOSB).
